Das berichtet eine internationale Forschergruppe in der Online-Ausgabe des amerikanischen Wissenschaftsjournals «Science». Als Thermometer diente den Wissenschaftlern der Zahnschmelz der Urzeitechsen. Dieser enthält Carbonat – eine Verbindung, die Kohlenstoff und Sauerstoff enthält. Beide Elemente kommen auch in einer schwereren Variante vor, den Isotopen C-13 und O-18.
Je wärmer es bei der Bildung des Zahnschmelzes war, desto seltener gingen diese beiden schwereren Isotope eine Bindung ein. «Diesen Zusammenhang benutzen wir für das Thermometer, mit dem wir die Körpertemperatur auf bis zu zwei Grad genau bestimmen können», erläutert der Geochemiker Thomas Tütken von der Universität Bonn.
Vor 150 Millionen Jahren
Die Bonner Forscher untersuchten zusammen mit Robert Eagle vom California Institute of Technology in Pasadena die Zähne verschiedener Dinosaurier: eines bis zu 20 Meter langen Camarasaurus aus den USA sowie eines bis zu 23 Meter langen Brachiosaurus aus Tansania. Die Giganten lebten vor rund 150 Millionen Jahren in der Jurazeit. Die Berechnungen der Wissenschaftler ergaben, dass die Zähne der Tiere sich bei 36 bis 38 Grad gebildet hatten.
Die Frage, ob Saurier ihre Temperatur konstant hielten wie die Säugetiere oder auf Wärme von außen angewiesen waren, sei damit aber noch nicht endgültig beantwortet, betonen die Forscher. Schließlich könnten große Tiere ihre Temperatur allein durch ihre Masse lange halten. Die Wissenschaftler wollen ihre neue Methode daher auch auf kleine Saurierarten anwenden, die in der Nacht leichter auskühlen.
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