Es grünt in der Antarktis – zumindest in einem speziellen Gewächshaus. Polarforscher können dadurch frisches Gemüse genießen. In der Zukunft könnte solch ein Bau auch Astronauten auf dem Mond oder dem Mars versorgen.
In der eisigen Einöde der Antarktis sprießen seit einiger Zeit Gurken, Tomaten und Salat. Dutzende Kilogramm frisches Gemüse konnte ein Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einem neuartigen Gewächshaus ernten, das nahe der deutschen Polarforschungsstation Neumayer III steht. Dieses soll nicht nur den Speiseplan der Besatzung bereichern, sondern auch Erkenntnisse für künftige Missionen zum Mond und Mars liefern. Denkbar wäre auch, solche Gewächshäuser für den Anbau von Gemüse in unwirtlichen Regionen wie Wüsten zu nutzen.
In dem Gewächshaus gedeihen die Pflanzen auf einer Anbaufläche von 13 Quadratmetern ohne Erde, Tageslicht und Pestizide. Alle paar Minuten werden die Wurzeln computergesteuert mit einer Nährstofflösung besprüht. Luft und Wasser werden recycelt. Im Februar hatte Raumfahrtingenieur Paul Zabel die ersten Pflanzen ausgesät. Seitdem konnte er 39 Kilogramm Salat, 35 Kilo Gurken, 17 Kilo Tomaten, 7 Kilo Kohlrabi und 4 Kilo Radieschen ernten. «Wir haben Gemüse in Hülle und Fülle», sagte Projektleiter Daniel Schubert. «Das hat unsere Vorstellungen bei weitem übertroffen.» Besonders gut würden die Gurken gedeihen. Schwieriger sei es mit Paprika und Erdbeeren.
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