China will «» target=»_blank»>hinter den Mond«: Um als erste Raumfahrtnation auf der Rückseite des Erdtrabanten zu landen, wurde am Montag ein Übertragungssatellit auf den Weg gebracht, der hinter dem Mond stationiert wird. Er soll für die voraussichtlich bis Jahresende geplante, beispiellose Landung im Funkschatten der erdabgewandten Seite des Mondes als Relais-Station für die Kommunikation zur Erde dienen.
Eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 4C» brachte den Satelliten vom Raumfahrtzentrum in Xichang in der Provinz Sichuan in Südwestchina ins All. Rund 25 Minuten nach dem Start wurde der Himmelskörper ausgesetzt und auf die Reise gebracht, wie Chinas Raumfahrtbehörde (CNSA) berichtete. Die Sonnensegel und Kommunikationsantennen seien problemlos ausgeklappt worden.
Die erste unbemannte Landung auf der Mond-Rückseite ist nach bisherigen Berichten in etwa sechs Monaten geplant. Das Landemodul «Chang’e 4» soll mit einem Roboterfahrzeug im Aitken-Krater nahe des Südpols des Mondes aufsetzen, der 1970 nach dem amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt wurde. Die Region soll «großes wissenschaftliches Forschungspotenzial» besitzen, schrieb die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Anfänge des Universums erlauschen
Der rund 400 Kilogramm schwere Relais-Satellit wird an einen Punkt hinter dem Mond gebracht, wo er sowohl dessen erdabgewandte Seite als auch die Erde sehen kann. Im ruhigen Mondumfeld soll der «Queqiao» genannte Satellit auch nach leisen Radiosignalen aus den Anfängen des Universums forschen. Die Erkundung ist ein Kooperationsprojekt mit den Niederlanden, das den Empfänger für niedrige Radiofrequenzen (NCLE) entwickelt hat.
Ohne die Erdatmosphäre und andere Störungen können Astronomen in der Stille des Alls besser Signale auffangen und hoffen auf neue Erkenntnisse über die Entstehung der Sterne. Mit dem Start brachte die Rakete vom Typ «Langer Marsch» zusätzlich noch zwei chinesische Mikrosatelliten «Longjiang» 1 und 2 ins All, die unabhängig davon eigene radioastronomische Forschung betreiben.
«Brücke der Elstern»
Während das Landemodul «Chang’e 4» nach der chinesischen Mondgöttin benannt ist, wird «Queqiao» mit «Brücke der Elstern» übersetzt und erinnert an ein altes chinesisches Märchen. Darin spreizen Elstern ihre Flügel und bilden damit in der siebten Nacht des siebten Monats des chinesischen Mondkalenders eine Brücke, über die Zhi Nu, die siebte Tochter der Himmelskönigin, zu ihrem geliebten Ehemann gehen kann, der durch die Milchstraße von ihr getrennt ist.
Bevor «Queqiao» als erster Satellit in diesem Orbit eine Kommunikationsbrücke bilden kann, sind noch zahlreiche Bremsmanöver und Kursanpassungen nötig, um genau den Punkt zu erreichen, wo auch die Mondanziehung genutzt werden kann. «Der Start ist der entscheidende Schritt, damit China sein Ziel erreicht, als erste Nation eine Sonde zu schicken und die erdabgewandte Seite mit einem Rover zu erkunden», sagte Zhang Lihua, Manager des Satellitenprojekts laut Xinhua.
50 Jahre nach Armstrong
Während andere Nationen ihre Raumfahrtprogramme kürzen, verfolgt China ehrgeizige Pläne im All. So ist nicht nur der Bau einer eigenen Raumstation geplant, sondern auch eine weitere Erkundung des Mondes. Nach der Landung auf der Rückseite des Mondes ist voraussichtlich im nächsten Jahr eine Mission geplant, bei der auch Gestein zur Erde zurückgebracht werden soll.
Das chinesische Vorhaben würde dann genau 50 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung durch die USA erfolgen, als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabanten betrat. Nach den chinesischen Plänen soll bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen.
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