Auch im Meer sind nicht alle Fische gleich. Das berichtet eine internationale Forschergruppe in den «Proceedings B» der britischen Royal Society. Bisher hatten Forscher geglaubt, dass Fische in Schwärmen relativ gleich sind und ihre Position sich eher zufällig bildet.
Shaun Killen von der Universität Montpellier (Frankreich) und seine Mitarbeiter nutzten für ihre Experimente junge Gold-Meeräschen (Liza aurata). Diese Fische aus dem westlichen Mittelmeer bilden in der Natur große Schwärme. Killen setzte jeweils acht Tiere in ein gläsernes Strömungsbecken und registrierte nach einer Eingewöhnungszeit für jeweils 20 Minuten, welches Tier bei verschiedener Strömung regelmäßig die Pole-Position übernahm, welche sich eher im Mittelfeld oder am Ende des Schwarms aufhielten. Dies verglich er mit Daten zur Fitness der einzelnen Tiere, also etwa der Größe, dem Flossenschlag und dem individuellen Sauerstoffverbrauch.
Das Ergebnis zeigt, dass die Spitzenposition den besten Sportlern vorbehalten blieb. Lediglich bei schwacher Strömung war die Verteilung im Schwarm ein wenig ausgeglichener. Die Position an der Spitze ist zwar anstrengender, hat aber auch Vorteile, berichtet Killen: Am Kopf des Schwarms gibt es in der Natur das beste Angebot an frischem Plankton. Aber auch das Schwimmen im Strömungsschatten der vorderen Tiere hat seine Vorteile, fanden die Forscher: Tiere, die hinter einem Vordermann schwammen, brauchten weniger Flossenschläge und damit weniger Anstrengung, um die gemeinsame Geschwindigkeit zu halten.
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