Schon mehrmals machte der streng religiöse und nicht unumstrittene kanadische Filmemacher Simcha Jacobovici (58) von sich reden – so etwa im vergangenen Jahr, als er zwei Nägel präsentierte, mit denen Jesus ans Kreuz genagelt worden sei. Nun setzt er noch eins drauf: Nichts weniger als die Grabstätte von Jüngern Christi, möglicherweise gar dessen eigene, will er in einer Gruft unter einem Mehrfamilienhaus in Jerusalem gefunden haben. Wegen Protesten ultrareligiöser Kreise, die eine Versiegelung der Gruft erreicht hatten, wurde die Grabstätte mit einem Roboterarm und Kamera erkundet.
«Er hat den esoterischen Beruf des Archäologen in Indiana Jones verwandelt.»
Die Funde verblüffen Archäologen – besonders die Zeichnung eines Wals, der offenbar einen Menschen verschluckt oder ausspeit. Die Geschichte von Jonas und dem Wal sei ein frühchristliches Symbol und gemäß dem Matthäus-Evangelium eine Analogie zur Auferstehung Jesu. Zudem fand Jacobovici, ein mehrfacher «Emmy»-Gewinner, im Stein eingeritzte Worte, die «Gott» und «auferstanden» auf Griechisch bedeuten sollen. «Der Fund ist ohne Vorbild», so Archäologe Yuval Baruch. Obwohl er Jacobovici auch kritisiert, lobt er: «Er hat den esoterischen Beruf des Archäologen in Indiana Jones verwandelt.»
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