Bei dem Insekt handelt es sich um eine sogenannte Fanghafte, die sich von Spinneneiern ernährt und huckepack auf einer Spinne sitzt, bis diese einen Kokon baut, wie das Naturkundemuseum am Dienstag mitteilte. Sie wurde vor 44 Millionen Jahren in Pflanzenharz eingeschlossen, das zu Bernstein wurde.
Fanghafte (Mantispidae) sind den Angaben zufolge eine exotische Gruppe von Netzflüglern (Neuroptera), die dank ihrer Fangvorderbeine wie kleine Gottesanbeterinnen aussehen. Ihre Larven ernähren sich ausschließlich von Spinneneiern oder Spinnenlarven, die sie in den Kokons von Wolfsspinnen und Verwandten aussaugen. In dem Bernsteintropfen ist zu sehen, wie die Larve der Fanghaften auf dem Rücken einer Sackspinne sitzt.
«Dieser Fund ist nicht nur ungewöhnlich, weil es die erste fossile Larve einer Fanghafte überhaupt ist, sondern auch, weil dies der direkte Nachweis für die Existenz einer besonderen Verhaltensstrategie vor 44 Millionen Jahren darstellt», sagte eine Museumssprecherin. Nur selten lasse sich Verhalten bei Fossilien nachweisen. «Und nicht zuletzt ist dies auch der erste Nachweis von Fanghaften aus dem Baltischen Bernstein überhaupt.»
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