Jonathan Storkey von der Forschungsstelle Rothamsted (Großbritannien) hatte Botaniker mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft kontaktiert. Er bat sie, Listen von Pflanzenarten auf den Agrarflächen ihres Landes zu erstellen und zu schätzen, wie häufig sie vorkommen und wie gefährdet sie sind. Die so erhaltene Datenbank ergänzte er mit Hilfe der Roten Listen der verschiedenen Länder und setzte sie in Beziehung zur jeweiligen Intensität landwirtschaftlicher Nutzung.
Die statistische Analyse zeigte nicht nur, dass die Zahl gefährdeter Arten mit der Intensität der Landwirtschaft zunimmt. Sie belegte auch einige der Ursachen. «An erster Stelle steht hier die Agrochemie», erläutert Storkey, wobei statistisch betrachtet der Einsatz von Dünger die Wildpflanzen stärker gefährde als der von Herbiziden.
Hoher Ernteertrag gefährdet Wildpflanzen
Weitere Faktoren sind demnach die Aufgabe von Agrarland, das wenig Ertrag bringt und Landbaumaßnahmen wie etwa die Drainage von Feldern. Gerade auf solchen «Grenzertragsböden» hielten sich oft noch viele typische Wildpflanzenarten. Generell gelte: Je höher der durchschnittliche Ernteertrag, desto mehr Pflanzenarten der Kulturlandschaft gelten als gefährdet.
Die Daten zeigten erstmals in großem Umfang die Gefährdung der Wildpflanzen in der Agrarlandschaft, schreibt Storkey. Es müssten dringend neue Schutzstrategien entwickelt werden, um den schnellen Artenverlust zu stoppen.
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