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Delfine reagieren auf elektrische Reize

Delfine reagieren auf elektrische Reize
(dpa)

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Auch Delfine haben ein Sinnesorgan für elektrische Reize. Rostocker Forscher entdeckten auf den Schnauzen der in südamerikanischen Gewässern beheimateten Guyana Delfine entsprechende Rezeptoren.

Bislang war die Elektrorezeption vor allem von Fischen und Amphibien bekannt, bei Säugern dagegen nur von den Schnabeltieren. Es sei nun zu vermuten, dass die Elektrorezeption noch bei weiteren, hauptsächlich im Wasser lebenden Säugern wie Delfinen oder Walen vorkomme, sagte Wolf Hanke vom Lehrstuhl für sensorische und kognitive Ökologie der Universität Rostock. Er ist Hauptautor der Delfin-Studie, die im Fachjournal «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht wurde.

Logo" class="infobox_img" />Der Delfin musste seinen Kopf durch einen Ring legen und die Schnauze an einen Plastikball legen. Der elektrische Reiz wurde über zwei Elektroden abgegeben.

Für ihre Untersuchungen standen den Biologen zwei Guyana Delfine im Delfinarium in Münster zur Verfügung. Als eines der Tiere im Alter von 29 Jahren starb, konnten der Aufbau der Rezeptoren untersucht werden. An dem Partnerdelfin wurden das Verhalten erforscht. Das Tier musste dabei seinen Kopf durch einen Ring legen und die Schnauze an einen Plastikball legen. Der elektrische Reiz wurde über zwei Elektroden abgegeben. Der Delfin bekam beigebracht, auf ein extrem schwaches elektrisches Feld von knapp 5 Mikrovolt pro Zentimeter zu reagieren und dann den Ring zu verlassen. Das richtige Verhalten wurde mit Futter belohnt.

Rezeptoren wichtig für Jagd

Es sei anzunehmen, dass die Guyana Delfine die Rezeptoren zur Jagd benötigen, sagte Hanke. Sie leben und jagen viel im trüben Wasser. Es sei daher hilfreich, elektrische Felder zu erkennen, die von Fischen ausgesendet werden.

Wie Hanke weiter berichtete, haben sich im Laufe der Evolution die Elektrorezeptoren beim Guyana Delfin aus den Follikeln der Barthaare entwickelt. Da es sich dabei um einen anderen Entwicklungsweg als bei dem in Australien und Neuseeland lebenden Schnabeltier handelt, gehen die Rostocker davon aus, dass Elektrorezeptoren in der Evolution mehrmals entwickelt wurden.