Auf einem aufgebockten Hochrad von 1890 in die Pedale treten oder einen modernen Rennrad-Prototyp mit nur 3,7 Kilogramm Gewicht bewundern: Zum 200. Geburtstag des Fahrrads öffnet an diesem Donnerstag (23. März) eine Sonderausstellung in Koblenz ihre Tore. Bis zum 7. April zeigt die Handwerkskammer der Rhein-Mosel-Stadt rund 45 Vehikel auf 400 Quadratmetern.
Etwa die Hälfte davon sind historische Räder. Dazu zählt laut der Kammer eine sogenannte Michauline aus den Jahren um 1870 aus schwerem Gusseisen und mit Holzrädern. Hinzu kommt eine Kopie der berühmten zweirädrigen «Laufmaschine», mit der 1817 Karl Freiherr von Drais (1785-1851) das Zeitalter des Fahrrads eingeläutet hat. Zu den modernen Exponaten gehören der Handwerkskammer zufolge etwa Renn-, City-, Elektro- und BMX-Räder, aber auch zwei Vehikel aus Bambus.
Die «Laufmaschine» von Drais kam noch ohne Kette, Pedale und luftbefüllte Reifen aus. Vielerorts wurden solche Vehikel wegen der Unfallgefahr bald verboten. Der endgültige Durchbruch für Fahrräder kam laut dem US-Historiker David Herlihy mit der Erfindung der Luftbereifung 1887. Das verbesserte den Fahrkomfort wesentlich. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Radfahren zum Massensport. Heute erlebt die Erfindung von Drais ein Comeback: als Laufrad für Kleinkinder.
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