Die Bakterien bilden Stoffe, die das Wachstum der Pilze unterdrücken, berichten Wissenschaftler aus Brasilien in den «Biology Letters» der britischen Royal Society. Entfernten die Forscher den Bakterienfilm mit Hilfe eines Antibiotikums, waren die Ameisen viel anfälliger für Infektionen mit dem schädlichen Pilz (Metarhizium anisopliae).
Blattschneiderameisen wie Acromyrmex subterraneus sind dafür bekannt, in ihren Nestern ausgedehnte Pilzgärten anzulegen. Von diesen ernähren sie sich. Zum Züchten der Leucoagaricus-Pilze zerschneiden die Ameisen Blätter mit ihren großen Mundwerkzeugen, zerkauen die Stücke und formen daraus Kügelchen. Haufen dieser Kügelchen dienen den Pilzen als Nährboden. Von dieser Verbindung profitieren nicht nur die Ameisen, sondern auch die Pilze: Die Ameisen halten die Pilzgärten penibel sauber und schützen den Pilz davor, von einer anderen Pilzart verdrängt oder infiziert zu werden.
Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Ameisen in bestimmten Drüsen Substanzen bilden, die Bakterien und andere Schädlinge bekämpfen. Von den Bakterien am Körper war angenommen worden, diese wirkten gegen Pilze, die den Leucoagaricus-Gärten schaden könnten. Die Wissenschaftler um Thalles Mattoso von der State University of North Fluminense (Rio de Janeiro/Brasilien) zeigten nun, dass es auch die Ameisen selbst sind, die geschützt werden.
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