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Atlantik vor der Antarktis wird immer wärmer

Atlantik vor der Antarktis wird immer wärmer
(dpa)

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Als Folge des Klimawandels wird das Wasser in den Tiefen des Atlantiks nördlich der Antarktis immer wärmer. In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur großräumig um sechs Hundertstel Grad angestiegen.

Das haben Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener -Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) während der jüngsten Expedition des Forschungseisbrechers «Polarstern» herausgefunden. In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur großräumig um sechs Hundertstel Grad angestiegen. Trotz des scheinbar geringen Wertes «ist dies eine erhebliche Wärmemenge, die im Ozean gespeichert wird», sagte Fahrtleiter Eberhard Fahrbach. Die «Polarstern» kehrte am Freitag nach sieben Monaten in der Antarktis nach Bremerhaven zurück.

Die steigenden Wassertemperaturen sind nach Angaben des AWI mittlerweile in weiten Teilen des Weddelmeeres im atlantischen Teil der Antarktis festzustellen. Zudem erstreckt sich der Anstieg auf die gesamte Wassersäule und nicht nur auf die oberflächennahen Bereiche.

Treibhauseffekt auch in der Tiefe der Ozeane bemerkbar

Für die Klima- und Polarforscher des AWI ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass die Ozeane auch in der Tiefe Wärme aus der durch den Treibhauseffekt erhitzten Atmosphäre aufnehmen. Der Weltklimarat IPCC hat bislang angenommen, dass etwa 80 Prozent aus dem Treibhauseffekt in den oberen Ozeanschichten bis 1500 Metern Wassertiefe landet.

Nach Angaben von Fahrbach hat die Polarstern-Expedition nun gezeigt, «dass auch der tiefe Ozean mit seinem riesigen Volumen an diesem Prozess beteiligt ist». Aus dem Weddelmeer heraus werden die Verhältnisse in der weltweiten Tiefsee beeinflusst, weil dort kaltes und salzreiches Wasser absinkt. Die AWI-Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Veränderungen an den Eigenschaften dieser bisher sehr kalten Wassermassen globale Auswirkungen haben werden.

Bei weiteren Untersuchungen im küstennahen Teil des Weddelmeeres stellten die AWI-Forscher fest, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser nur sehr langsam an die Veränderungen anpasst. In der Region waren 1995 und 2002 große Schelfeisflächen abgebrochen. Dass die durch die Schmelze frei werdenden Flächen am Meeresboden nur langsam von Organismen besiedelt werden, zeigt laut AWI, wie empfindlich das dortige Ökosystem auf Störungen reagiert. Eine Ursache vermuten die AWI-Forscher darin, dass sich die Arten optimal an die früher sehr konstanten Wassertemperaturen angepasst haben.