Nach Vulkanausbrüchen vor gut 250 Millionen Jahren starben in einem Zeitraum von nur 200.000 Jahren 70 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten an Land und sogar 95 Prozent der Meeresbewohner aus. Neue Erkenntnisse zu Ursachen und Ablauf des größten Massensterbens, das die Erde bislang erlebt hat, stellt ein internationales Forscherteam im Fachmagazin «Science» vor. Es untermauert die These, dass Vulkanausbrüche das Artensterben auslösten.
Shu-zhong Shen vom Institut für Geologie und Paläontologie in Nanjing (China) und Kollegen hatten Schichten alter Vulkanasche untersucht. Der wahrscheinlichste Auslöser für das Artensterben ist demnach ein massiver Ausstoß von Kohlendioxid und Methan, vermutlich freigesetzt bei Ausbrüchen von Vulkanen im heutigen Russland. Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre sank dadurch deutlich, sulfathaltige Schwebeteilchen gelangten in großer Menge in die Atmosphäre. Das Klima veränderte sich daraufhin rapide. Es wurde heißer und trockener, Brände entstanden und zerstörten ganze Landstriche. Durch den Verlust der Wälder kam es zu Verwitterungen, die Böden erodierten.
Fünf Mal großes Massensterben
Die Untersuchung ergab zudem, dass das Massensterben vor genau 252,28 Millionen Jahren erfolgte und dass dabei zeitgleich und sehr schnell ein Großteil des marinen und des terrestrischen Lebens vernichtet wurde. Das Artensterben dauerte insgesamt nicht länger als 200.000 Jahre, die meisten Arten verschwanden jedoch bereits innerhalb von nur 20.000 Jahren.
Im Lauf der Erdgeschichte kam es fünf Mal zu einem großen Massensterben. Dazu zählt auch dasjenige, das vor rund 65 Millionen Jahren zur Vernichtung der Dinosaurier führte. Das Massensterben vor rund 250 Millionen Jahren war jedoch bisherigen Untersuchungen zufolge das verheerendste. Die Wissenschaftler hatten nun insgesamt 29 vulkanische Aschelagen aus verschiedenen Regionen in Südchina untersucht. Sie datierten die Proben mit der Uran-Blei-Methode, die den radioaktiven Zerfall des Urans als Zeitmesser nutzt.
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