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Weg von London?

Weg von London?
(Reuters/Cathal Mcnaughton)

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Die in London ansässigen Großbanken HSBC und Standard Chartered drohen angesichts steigender Steuern in Großbritannien mit einer Verlegung ihrer Konzernzentralen.

Aus Verärgerung über die wachsenden Abgaben haben Aktionäre einen Umzug ins Gespräch gebracht, beide Institute machen den Großteil ihrer Geschäfte in Asien. Bei HSBC, Europas größtem Geldhaus, wurde das Thema am Freitag im Vorfeld der Jahreshauptversammlung akut: Das Management werde prüfen, wo der Hauptsitz unter den neuen Bedingungen am besten angesiedelt werden könne, versprach der Verwaltungsratsvorsitzende Douglas Flint.
Beobachter halten im Fall eines Umzugs eine Rückkehr von HSBC nach Hongkong für naheliegend, wo das Insitut vor rund 150 Jahren gegründet wurde. Es zog 1993 nach London, als es die Midland Bank übernahm. Standard hat seit Gründung 1969 die Zentrale in der britischen Hauptstadt. Kandidat für einen neuen Hauptsitz dürfte Singapur sein, wo schon jetzt die meisten Geschäfte getätigt werden.

Ein Standard-Sprecher sagte, es gebe zwar keine konkreten Umzugspläne. Der Konzernsitz in Großbritannien stehe aber schon länger auf dem Prüfstand. Man werde der Meinung der Aktionäre Gehör schenken, nachdem die Bankensteuer unlängst abermals erhöht worden war. Auch werde genau beobachtet, ob eine weitere Anhebung geplant wird.

Für beide Institute zusammen wird dieses Jahr eine Abgabe von rund zwei Milliarden Dollar fällig, 2014 waren es noch 1,5 Milliarden. Die Bankensteuer wurde 2010 eingeführt, um die Institute an den durch die Finanzkrise ausgelösten Kosten für die öffentliche Hand zu beteiligen. Die Steuer wurde seitdem acht Mal erhöht. London ist der größte Finanzplatz Europas, was mitunter die Politik der britischen Regierung in EU-Regulierungsfragen stark beeinflusst.