Jungunternehmer tagen in Luxemburg. Sie wurden aus fast 6.000 Kandidaten ausgewählt, um am Gipfeltreffen der Jungunternehmer der Asia-Europe Foundation (ASEF) im Großherzogtum teilzunehmen.
Die Veranstaltung findet im Zusammenhang mit dem Asia-Europe-Meeting der Außenminister statt, die ab Dienstag für drei Tage in Luxemburg zusammenkommen. Am Montag standen vor allem Treffen mit international führenden Managern auf der Tagesordnung.
Vorstellung von ArcelorMittal
So präsentierte Vijay Goyal, Chief Finance Officer von ArcelorMittal Europe, seinen Stahlkonzern. „In Luxemburg sind wir mit 5.000 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber. Weltweit beschäftigen wir 230.000 Menschen. Das heißt, das Einkommen von rund 1,2 Millionen Familien hängt direkt und indirekt von uns ab“, so Goyal.
Viele junge Menschen empfänden Stahl allerdings als wenig ökologisch. „Ich sage aber, Stahl ist sexy, weil 93 Prozent des Materials recycelt wird. Damit ist es der am meisten wiederverwertete Rohstoff der Welt“, erläutert Goyal.
Ein wichtiger Arbeitgeber
Außerdem sei ArcelorMittal als Arbeitgeber wichtig. Allein im laufenden Jahr habe das Unternehmen in Europa 2.000 junge Menschen eingestellt. Und weltweit arbeiteten 1.300 Forscher für den Stahlkonzern, um neue Stahlsorten zu entwickeln.
„Unternehmertum beginnt immer mit einer Idee“, so Goyal weiter. Und aus dieser Idee würde dann der Wert geschöpft. „Ganz wichtig ist, dass man sich selber als Mensch treu bleibt und an seine Ideen glaubt.“ Das ist auch für Peter Vesterbacka, Chief Markting Officer von Rovio Entertainment, das die Smartphone-Spiele Angry Birds entwickelt hat, von entscheidender Bedeutung. „Als Unternehmer muss man vor allem verrückte Ideen haben und ehrgeizig sein“, so Vesterbacka. „Auch wenn niemand an einen glaubt, man selbst darf nie den Glauben an sich selber verlieren.“
Firmen brauchen positive Fehlerkultur
Angry Birds war ursprünglich ein Studentenprojekt. „Und es war erst das 52. Spiel, das von dieser Gruppe entwickelt wurde“, so Vesterbacka weiter. „Der Erfolg kam also nicht über Nacht. Um Erfolg zu haben, muss man hingegen sehr oft hartnäckig bleiben.“ Oft würde man denken, etwas sei unmöglich, und wenn man es dann versucht, stellt man fest, dass es viel einfacher sei, als anfangs gedacht. Aber Unternehmertum muss auch transparent sein.
„Wir müssen auf unseren Planeten und die Menschen acht geben“, so der Manager weiter. „In unserer vernetzten Welt kommt es sehr schnell heraus, wenn man etwas Falsches tut.“ Das Streben nach Gewinn sei zwar wichtig, aber „wenn sie nur den Gewinn vor Augen haben, werden Sie als Firma nicht überleben. Umgekehrt, wenn Sie nur die Ökologie im Fokus haben, werden Sie genauso wenig überleben“, so Goyal. Eine gute Balance zwischen den beiden Zielen sei insofern wichtig.
Wichtig sei es außerdem, eine positive Fehlerkultur zu entwickeln. „Wenn Sie keinen Fehlschlag erleiden, zeigt das nur, dass Sie es nicht stark versucht haben, etwas zu erreichen“, so Vesterbacka. Dem stimmt auch Vijay Goyal zu. „Nicht derjenige, der stürzt, verliert, sondern derjenige, der gestürzt ist und sich nicht mehr aufrafft.“ Unternehmen müssten zudem aus dem richtigen Grund da sein, argumentiert Peter Vesterbacka. Dem stimmt Martin Tan, Direktor der Singapore Management University, zu: „Wenn Sie das richtige tun, dann kommt auch das Geld.“
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