Der Fernsehkonzern RTL ist dank seiner Senderketten in Deutschland und Frankreich und seiner Digitalgeschäfte erneut gewachsen. Trotz schrumpfender oder stagnierender TV-Werbemärkte legte der Umsatz im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu, wie die RTL Group am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 3,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
Die Aktionäre, darunter der Haupteigner Bertelsmann, erhalten für 2017 eine Schlussdividende von drei Euro je Aktie. Im September hatte der MDax-Konzern bereits einen Euro als Zwischendividende ausgeschüttet. Umsatz, Ergebnis und Gesamtdividende liegen im Rahmen der Markterwartungen.
Ergebnisrückgang für 2018 erwartet
Der Betriebsgewinn stieg allerdings nur dank eines Immobilienverkaufs, wie RTL bereits im November angekündigt hatte. In den 1,5 Milliarden Euro enthalten ist ein Sondergewinn von 94 Millionen Euro, weil das Unternehmen sich von Gebäuden in Paris trennte. Steigende Ergebnisbeiträge kamen von den Sendern in Deutschland und aus dem Produktionsgeschäft.
Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand trotz eines Umsatzwachstums von 2,5 bis fünf Prozent einen Ergebnisrückgang. Lediglich bei Herausrechnung des Sondereffekts aus dem Immobilienverkauf dürfte der Betriebsgewinn stabil bleiben, teilte RTL mit.
Der neue Konzernchef Bert Habets kündigte einen Ausbau des Online-Videogeschäfts an. «Ziel ist es, dieses erhebliche Wachstumspotenzial zu erschließen», erklärte der Niederländer, der im vergangenen Jahr an die Spitze der Gruppe rückte und diese seit dem Abschied von Co-Chef Guillaume de Posch im Dezember allein führt. Stärker als der Rivale ProSiebenSat.1 setzt RTL auf werbefinanzierte Online-Videos.
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