In einem wirtschaftlichen Umfeld, das von historisch niedrigen Zinsen, einem schwachen Euro und einer niedrigen Inflation geprägt sei, sei, wie Geschäftsführer Carlo Thill erklärte, das Resultat der BGL BNP Paribas (BGL) «ganz gut».
Kein Schwarzgeld mehr
Durch die verstärkte Regulierung der Banken und den Wegfall des Bankgeheimnisses hat sich das Kerngeschäft der Banken in Luxemburg in den letzten Jahren stark verändert. Laut Carlo Thill gibt es keine Konten mit Schwarzgeld bei der BGL mehr, nachdem die letzten Kunden, die sich weigerten, ihre Steuersituation in Ordnung zu bringen, ihre Einlagen abgezogen haben. Die Sorgen aus den Jahren 2012 und 2013 sind Schnee von gestern.
Die BGL erfülle auch alle Auflagen, die an eine stabile Bank gestellt würden. Mit einer hohen Eigenkapitalisierung von 5,2 Milliarden und einem Solvabilitätskoeffizienten von 22,8 Prozent liegt die Bank über dem aufsichtsrechtlich geforderten Mindestwert von 10,5 Prozent, schreibt die Bank in ihrer Pressemitteilung. Die Bank sei also für die Zukunft gut aufgestellt und könne sich auf das Geschäft konzentrieren.
Die Aufgabe einer Bank ist es, die nationale Wirtschaft zu finanzieren. Floriert die Wirtschaft, geht es auch den Banken gut. Beim Bankgeschäft gibt es auf den ersten Blick gegenüber dem Jahr 2013 keine große Veränderungen. Das Nettobankergebnis ist mit 1.3 Milliarden Euro so hoch wie im Jahr davor. Die BGL hat 2014 1,4 Prozent mehr Kredite vergeben als im Jahr 2013, die Immobilienkredite sind gar um 8 Prozent gestiegen.
Die Geldeinlagen waren 3,8 Prozent höher als im Jahr davor. Der Grund dafür ist laut Carlo Thill, dass die Unternehmen sich mit Investitionen zurückhalten und das erarbeitete Geld lieber zur Bank bringen. Einen bedeutenden Wachstumssprung von 75 Prozent gab es im Webbanking. Die Bank investiert weiterhin große Summen, um der Nachfrage nach Online-Banking gerecht zu werden.
Die Folgen der Finanzkrise und des automatischen Informationsaustauschs wurden durch das 18-prozentige Wachstum bei den «Ultra High Net Worth Individuals» (Kunden mit über 25 Millionen Aktiva) mehr als ausgeglichen. «Die Welt, die es vor zehn Jahren gegeben hat, ist vorbei», so Carlo Thill.
Drittgrößter Arbeitgeber
Ein anderes Geschäftsfeld, das mit 18 Prozent viel zum Endergebnis beigetragen hat, sind die «Leasing Solutions» (LS), die erst seit 2012 zur Bank gehören. Durch die LS ist die BGL in 16 Ländern vertreten und weniger vom lokalen Markt abhängig.
Die BGL-BNP-Gruppe ist mit 4.200 Arbeitnehmern der drittgrößte Arbeitgeber Luxemburgs. Die BGL beschäftigte 2014 genau 2.540 Menschen, von denen 48,11 Prozent Frauen sind.
Carlo Thill wies darauf hin, dass die Bank ihre Zukunft ganz klar in Luxemburg sehe, die Vergrößerung des Gebäudes auf Kirchberg unterstreiche dies.
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