Insgesamt steht der Finanzplatz Luxemburg für 38 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) des Großherzogtums. Im Vorjahr, 2009, hatte das Gewicht des Finanzsektors in der nationalen Volkswirtschaft 35 Prozent betragen. Das hat die Beratungsgesellschaft Deloitte in der Studie „Etude d’impact de l’industrie financière sur l’économie luxembourgeoise“ ausgerechnet. Sie wurde vom obersten „Denkgremium“ des Finanzplatzes, dem „Haut comité de la place financière“, in Auftrag gegeben.
Auch die Steuereinnahmen, die der Sektor generiert, haben 2010 stark, um 14 Prozent, zugelegt. Insgesamt handele es sich um 2,5 Milliarden Euro, so die Pressemitteilung zur Studie. Umgerechnet seien das 25 Prozent aller Steuereinnahmen des Staates – verglichen mit 23 Prozent im Jahr 2009.
Zu dieser Entwicklung sollen alle Bereiche des Finanzsektors beigetragen haben. Nur die Banken hätten 2010 weniger Steuer gezahlt als im Vorjahr, da ihre Resultate weiterhin unter Druck stünden. Sie haben 2010 fast 15 Prozent weniger Steuern bezahlt. Verdoppelt hingegen haben sich die vom Versicherungssektor gezahlten Steuern.
Nicht ganz so positiv sieht die Lage bei der Beschäftigung aus. Insgesamt habe der Sektor 2010 drei Prozent der Stellen abgebaut, so die Studie. Dennoch biete der Sektor, direkt und indirekt, über 63.000 Menschen einen Arbeitsplatz in Luxemburg. Somit stehe der Sektor 2010 für 17 Prozent aller Arbeitsplätze – verglichen mit 18 Prozent vor einem Jahr.
Steuern steigen,Beschäftigung sinkt
Direkt beschäftige der Sektor etwa 40.000 Personen in Luxemburg – das seien elf Prozent aller Arbeitnehmer, so die Studie. Den Löwenanteil davon stellen, mit über 26.000 Posten, nach wie vor die Banken.
Finanzdienstleister beschäftigen fast 6.000 Personen, die Versicherungsbranche fast 5.000 und die Vermögensverwalter leicht mehr als 2.300.
Unabhängig von der Aufteilung des Sektors in Banken, Versicherungen, Finanzdienstleister und Vermögensverwalter, hat die Studie den Investmentfonds-Sektor zusätzlich separat unter die Lupe genommen. Dieser Bereich stehe, direkt und indirekt, für acht Prozent des Luxemburger BIP – im Vorjahr waren es erst sieben Prozent. Zudem stand dieser Sektor im Jahr 2010, nach einem Zuwachs von 24 Prozent verglichen mit 2009, für zehn Prozent aller Steuereinnahmen des Staates. Was die Beschäftigung angeht, so steht er für vier Prozent aller Jobs.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können