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Sony will 10.000 Arbeitsplätze streichen

Sony will 10.000 Arbeitsplätze streichen

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Sony steht vor großen Herausforderungen. Der neue Chef Kazuo Hirai will jetzt beweisen, dass er das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs führen kann. Dazu gehört angeblich auch ein drastischer Stellenabbau.

Der tief in den roten Zahlen steckende japanische Elektronikkonzern Sony plant einem Zeitungsbericht zufolge den Abbau von weltweit 10.000 Arbeitsplätzen. Das entspricht rund 6 Prozent der Gesamtbelegschaft, wie die gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» am Montag in ihrer Abendausgabe berichtete. Ein Sprecher des Konzerns wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die Hälfte der Stellenstreichungen soll demnach durch die bereits bekanntgegebene Konsolidierung des Chemiegeschäfts sowie kleinerer und mittlerer LCD-Bereiche erfolgen. Der Playstation-Hersteller kämpft mit großen Problemen, vor allem im Geschäft mit Fernsehern. Für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr rechnet Sony im vierten Jahr in Folge mit Verlusten.

Starke Konkurrenz

Der neue Chef bei Sony, Kazuo Hirai, will an diesem Donnerstag in Tokio die neue Strategie für das einstige Vorzeigeunternehmen vorstellen. Er hatte die Führung des Konzerns offiziell am 1. April von Howard Stringer übernommen, der nach sieben Jahren an der Spitze fortan den Verwaltungsrat leitet. Der Pionierkonzern der Elektronikbranche, der unter anderen den Walkman erfand, hat mit starker Konkurrenz zu kämpfen, vor allem durch Samsung und Apple.

Hirai – Spitzname Kaz – machte sich zunächst einen Namen damit, die Computerspielsparte auf Profit zu trimmen. Als Sony sich im März vergangenen Jahres dann neu organisierte, übernahm Hirai die Sparte für Endverbraucher, die unter anderem für Fernseher, Foto, Video und Spiele zuständig ist. Er will jetzt den Investoren beweisen, dass sein neues Team auf dem richtigen Weg ist, Sony aus den Problemen zu führen. So will er die Angebote des Konzerns besser miteinander vernetzen, woran allerdings auch schon sein Vorgänger arbeitete.

Im vergangenen Monat kündigte das Unternehmen die Initiative «One Sony» an, die künftig die Bereiche Spiele, Mobile und Digital Imaging zu den drei Säulen des Konzerns machen soll. Im März hatte Sony zudem den Verkauf seines Chemiegeschäfts an die staatliche Entwicklungsbank von Japan bekanntgegeben. Am 1. April legten Sony, Toshiba und Hitachi ihre kleinen und mittleren LCD-Geschäfte zusammen. Insgesamt sind von diesen beiden Entwicklungen nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich 5.000 Mitarbeiter – etwa 2.000 durch die LCD-Fusion sowie weltweit 3.000 durch den Chemiespartenverkauf – betroffen.

Drastischere Schritte

Doch Hirai scheint noch drastischere Schritte zu planen. Ging es bei früheren Umstrukturierungen vornehmlich um den Verkauf oder die Konsolidierung von Produktionsstandorten, so ist laut der «Nikkei» diesmal auch der Verkaufs- und administrative Bereich des Unternehmens betroffen. Zwar sei noch nicht klar, wie viele weitere Stellen im In- und Ausland gestrichen werden sollen. Doch dürfte sich der geplante Stellenabbau über mehrere Bereichen sowohl im Mutterhaus wie auch bei Gruppenunternehmen erstrecken, hieß es.

Sony plane seine Konsolidierung durch das Abstoßen von Bereichen zu forcieren, die nur einen geringfügigen Beitrag leisteten, berichtete die Zeitung weiter. Zuletzt hatte Sony im Rahmen eines im Dezember 2008 verkündeten Restrukturierungsprogramms in Reaktion auf die globale Krise in Folge der Pleite der US-Bank Lehman 16. 000 Stellen gestrichen und fünf seiner neun Fernseher-Produktionsstandorte geschlossen.