Der Sportartikelhersteller Puma kommt wegen des schwachen Europa-Geschäfts ins Straucheln und muss seine Prognose für 2012 nach unten revidieren. Im ersten Halbjahr seien das operative Ergebnis (EBIT) und der Konzerngewinn nach vorläufigen Berechnungen um etwa 11 beziehungsweise 13 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr, teilte Puma am Mittwoch überraschend mit. Zugleich stieg der Umsatz um 8,8 Prozent.
Das Management will deshalb nun den Sparkurs verschärfen und den Konzernumbau beschleunigen. Dies wird sich auch in der Bilanz des Gesamtjahres niederschlagen: Puma reduzierte sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnprognose für 2012.
«Deutlich» unter dem Vorjahreswert
Durch die Einmalkosten für den Umbau von rund 100 Millionen Euro und die schwächere Geschäftsentwicklung werde der Konzerngewinn 2012 «deutlich» unter den Vorjahreswert von 230 Millionen Euro sinken, hieß es in der Mitteilung. Zudem werde sich das Umsatzwachstum verlangsamen. Statt im hohen einstelligen Bereich dürften die Erlöse im Gesamtjahr jetzt nur noch im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.
«Es ist die weiterhin gedämpfte Verbrauchernachfrage insbesondere in Europa, die uns stärker beeinträchtigt hat», erläuterte Firmensprecher Ulf Santjer. Für Puma hat der europäische Markt seit jeher eine besonders große Bedeutung. Das Unternehmen will sein bereits bestehendes Transformationsprogramm jetzt beschleunigen, «um die Kostenbasis zu straffen und die Effizienz in der Organisation, bei Prozessen und Systemen zu erhöhen».
Welche Folgen die Pläne für die weltweit rund 10 800 Mitarbeiter hat, wurde zunächst nicht bekannt. Der Adidas-Konkurrent will am 26. Juli seine Zahlen für das zweite Quartal vorlegen und weitere Details zum Konzernumbau bekanntgeben. Die Börse reagierte unmittelbar: Die Puma-Aktie stürzte bis zum Mittag um mehr als fünf Prozent ab – am Vortag wurde sie noch für knapp 226 Euro gehandelt. Puma wird vom französischen Luxusgüterkonzern PPR kontrolliert.
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