Die Inflationsrate erhöhte sich im September auf 1,0 Prozent nach einem Wert von 0,6 Prozent im August, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Zuletzt hatte sie im November 2014 höher gelegen. Experten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg um 0,9 Prozent erwartet.
Ryanair senkt Gewinnprognose wegen Pfund-Abwertung
Nach dem britischen Konkurrenten Easyjet senkt auch der irische Billigflieger Ryanair wegen des schwachen Pfunds seine Gewinnprognose. Zu erwarten seien für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr inzwischen nur noch bis zu 1,35 Milliarden Euro und damit fünf Prozent weniger als bisher angenommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Wertverlust der britischen Währung drücke die Durchschnittspreise im zweiten Halbjahr.
Großbritannien ist für Ryanair ein wichtiger Markt. Ein Viertel der Einnahmen erzielt die Fluggesellschaft dort. Das Pfund war nach dem Votum der Briten für einen Ausstieg aus der Europäischen Union Ende Juni gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit siebeneinhalb Jahren gefallen. Gegenüber dem Dollar sackte die britische Währung gar auf den tiefsten Stand seit 31 Jahren ab. Anfang Oktober hatte bereits Easyjet seine Gewinnprognose drastisch gesenkt. (AFP)
Seit dem Brexit-Votum vom Juni hat das Pfund zum Dollar fast 20 Prozent an Wert eingebüßt. Der Pfund-Verfall werden Importe auf die Insel tendenziell teurer – insbesondere die in Dollar abgerechneten Öllieferungen. Zudem verteuerte sich Bekleidung zum Vormonat so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr: «Doch gibt es keine eindeutigen Hinweise, dass das schwächere Pfund die Preise von Konsumgütern des täglichen Bedarfs nach oben treibt», sagte ONS-Experte Mike Prestwood.
Pfund sinkt
Die Zentralbank, die Anfang November zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammenkommt, rechnet damit, dass die Inflation in den nächsten Monaten weiter zunimmt und ihr Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent bereits im Sommer 2017 erreicht wird. Manche Bankenökonomen sagen für Ende nächsten Jahres sogar Inflationsraten zwischen drei und vier Prozent voraus.
Um die Konjunktur nach dem Referendum anzukurbeln, hat die BoE im August die Zinsen gekappt. Zudem öffnete sie die Geldschleusen weiter und stockte ihre Staatsanleihenkäufe auf. Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten hält sie sich für eine weitere Senkung der Leitzinsen bereit, die derzeit auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent sind. BoE-Chef Mark Carney sagte jüngst der BBC, dass sich die Konjunktur zuletzt besser entwickelt habe als erwartet. Es gehe jedoch langsamer voran als vor dem Referendum. Die Briten hatten sich am 23. Juni mehrheitlich dafür entschieden, der EU den Rücken zu kehren. Dies hat zu Verunsicherung in der Wirtschaft geführt.
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