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Mitarbeiter vor Warnstreiks

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Dem Flugzeugbauer Airbus stehen Warnstreiks bevor. Die IG Metall Küste rief am Donnerstag rund 16 000 Mitarbeiter zur Beteiligung auf. Inzwischen hat die Firma aber einen Großauftrag aus Australien erhalten.

Sie sollen an diesem Freitag die Arbeit in den Werken Hamburg, Bremen, Buxtehude und Stade niederlegen – von der Früh- bis zur Nachtschicht. Die Gewerkschaft hatte mit dem Flugzeughersteller seit eineinhalb Jahren ergebnislos über einen Zukunftstarifvertrag zur Sicherung der Beschäftigung verhandelt. Für die Auslastung der Produktionskapazitäten gab es Donnerstag einen weiteren Schub: Die australische Fluggesellschaft Qantas zurrte einen Großauftrag fest.

Ihre Bestellung von 110 Mittelstreckenmaschinen der A320-Familie, von der einige Modelle in Hamburg endmontiert werden, sei jetzt verbindlich unterschrieben, teilte die EADS-Tochter Airbus in Toulouse mit. Laut Preisliste hat der Auftrag einen Gesamtwert von etwa 9,5 Milliarden US-Dollar (7,1 Mrd Euro). Allerdings sind bei Bestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Bei 78 Exemplaren soll es sich um die neue, spritsparende Version A320neo handeln, die im Herbst 2015 erstmals ausgeliefert werden soll. Die übrigen 32 Jets stammen aus der traditionellen A320-Familie.

Streiks an vier Standorten

An den vier Standorten des Flugzeugbauers in Deutschland sind am Freitagvormittag Kundgebungen geplant. «Am Verhandlungstisch kommen wir nicht weiter», sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken. Die Arbeitnehmervertreter fordern unter anderem mehr Stammpersonal, mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit sowie bei der Arbeitsorganisation. Airbus mahnte die Arbeitnehmervertreter unterdessen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren: «Wir müssen im Interesse aller eine Lösung finden.»

Beide Seiten haben ihre Muskeln spielen lassen: Die IG Metall Küste erhöht mit den Warnstreiks ihrerseits den Druck auf die Arbeitgeber, wieder zu verhandeln. Airbus drohte an, über Produktionsverlagerungen nachzudenken. Die Betriebsräte blockieren Überstunden, wodurch Airbus seine Produktionspläne gefährdet sieht.

Die Zentrale von Airbus Deutschland ist im größten deutschen Werk in Hamburg-Finkenwerder angesiedelt. Von hier wird das Kurz- und Mittelstreckenprogramm A320 geleitet, das bisher erfolgreichste Modellprogramm des Unternehmens. Die Beschäftigten montieren hier die Flugzeugtypen A318, A319 und A321 mit einem Mittelgang. Desweiteren werden die großen A380-Flugzeuge lackiert und ausgestattet.