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Mehr als ein Gründerzentrum

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Junge innovative Firmen sollen zu einem weiteren Standbein der Luxemburger Wirtschaft werden. Am Mittwoch weihte die BGL BNP Paribas ihr neues Gründerzentrum in der Oberstadt ein.

Die BGL BNP Paribas geht neue Wege, um jungen und innovativen Unternehmen im Großherzogtum zum Erfolg zu verhelfen. Mit seinem Inkubator Lux Future Lab betritt das Geldinstitut Neuland.

«Bislang hat keine Bank diesen Schritt gewagt», erklärt Carlo Thill, CEO der BGL BNP Paribas. «Wir möchten damit die wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamik verbessern.» So will die Bank mit ihrer Initiative sowohl das Unternehmertum wie auch die Fort- und Weiterbildung verbessern. «Das ist sehr wichtig für uns», so Thill weiter.

Zwar sei das Lux Future Lab etwas Neues, dennoch reihe es sich in die normale Aktivität der BGL BNP Paribas ein. Denn «wir kennen uns gut in dem Ökosystem der Start-Ups aus», erklärt Thill.

Um langfristig seinen Erfolg zu sichern, dürfe sich ein Start-Up-Unternehmen jedoch nicht nur auf Luxemburg beschränken. «Wir müssen da auch Kontakte ins Ausland knüpfen.»

Und die Bank hat schon etliche Erfahrungen mit Gründerzentren. «Erst vergangene Woche hat die BNP Paribas einen Inkubator in Paris eröffnet», so Thill. «Außerdem gibt es noch welche in Brüssel und in der Türkei.»

16 Jungunternehmen, 116 Arbeitsplätze

Auch für die Luxemburger Regierung ist die Initiative von großer Bedeutung. «Innovative Start-Ups werden künftig eine Schlüsselrolle in der Luxemburger Wirtschaft spielen», erklärt Francine Closener, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium.

Besonders begrüßte Closener, dass der Fokus des Inkubators auf Innovation und Bildung liege. Das Lux Future Lab sei auch deswegen so wichtig, weil er die Regierung bei ihrem Bemühen unterstützt, ein «exzellentes Umfeld für Start-Ups anzubieten».

Oft hapere es bei Jungunternehmen an der Finanzierung. Viele Investoren scheuten sich, solche Firmen zu unterstützen. «Das ist ein echtes Marktversagen», so Closener weiter.

Das Wirtschaftsministerium sei gegenwärtig damit beschäftigt Pläne auszuarbeiten, um dem Problem der Anschubfinanzierung für junge Unternehmen zu begegnen.

Das Lux Future Lab wurde bereits 2012 ins Leben gerufen. «Die Idee war, dass wir die soziale Verantwortung von Unternehmen über die Philanthropie und Wohltätigkeit hinaus weiter entwickeln», so Karin Schintgen, Direktorin von Lux Future Lab. Das bedeute vor allem, wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.

Zwei Säulen

Das Gründerzentrum bestehe aus zwei Säulen. Eine besteht aus dem Unternehmertum, die andere aus der Fort- und Weiterbildung, sowohl für Schüler als auch für die eigentlichen Start-Ups, wie auch für Fachleute.

Insofern gehe das Lux Future Lab weit über einen Inkubator hinaus.

An dem neuen Standort gibt es 16 Start-Ups und drei Dienstleister. Insgesamt haben sie 116 Arbeitsplätze geschaffen.

Sie kommen aus den unterschiedlichsten Branchen, haben aber auch geografisch sehr weit gestreute Ursprünge. «So kommen welche sogar aus Kanada, Japan und den USA», meint Schintgen weiter.

Die Start-Up-Unternehmen könnten einige Jahre im Gründerzentrum bleiben, müssten sich aber nach einer gewissen Zeit woanders niederlassen.

Der Inkubator würde sich regelmäßig an die neuen Gegebenheiten anpassen. «Schließlich ist auch das Lux Future Lab ein Start-Up», so Karin Schintgen.

Um das Projekt weiterzuentwickeln, trägt sich Schintgen mit der Idee, ein «Lux Future Lab bis» aus der Taufe zu heben.