Das Medienimperium von Rupert Murdoch wird geteilt. Die News Corp. soll innerhalb des kommenden Jahres in zwei separate, an der Börse gehandelte Gesellschaften aufgespalten werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in New York mit. Der Verwaltungsrat habe beschlossen, das profitablere Film- und Fernsehgeschäft vom zuletzt schrumpfenden Verlagsgeschäft zu trennen. Murdoch selbst solle Oberaufseher beider Firmen werden und den Unterhaltungsbereich auch als Vorstandsvorsitzender leiten. Wer im Management der Printsparte an die Spitze rücken soll, blieb offen.
Murdoch erwägt sein Lebenswerk zu zerschlagen. Aus der News Corp. würden zwei Unternehmen entstehen. (dpa)
«Wir erkennen an, dass die große Ansammlung an Investitionen der News Corporation über die Jahre zunehmend komplex geworden sind», gab Murdoch laut der Mitteilung als Begründung für die Zerschlagung an. Die neue Struktur solle die Lenkung des Firmengeflechts erleichtern und es profitabler machen. Viele Anteilseigner fordern diesen Schritt seit langem, doch der Gründer und Patriarch hatte sich lange dagegen gesträubt. Schließlich hatte er sein Imperium auf Zeitungen aufgebaut und erst später Film und Fernsehen hinzugekauft.
Aktien stiegen
Als zu Wochenbeginn bestätigt worden war, dass eine Aufspaltung des Medienkonzerns erwogen wird, waren die News Corp.-Aktien prompt um 11 Prozent gestiegen.
Zur neuen Unterhaltungssparte sollen unter anderem die Fox-Fernsehsender und das Filmstudio «20th Century Fox» gehören, die zusammen mit den anderen elektronischen Medien schon heute drei Viertel des Umsatzes beisteuern.
Teilung soll zwölf Monate dauern
Die News Corp. ist auch größter Anteilseigner des deutschen Bezahlsenders Sky. In der Printsparte wären neben dem Flaggschiff «Wall Street Journal» auch die Londoner «Times», das britische Massenblatt «Sun» sowie zahlreiche weitere Zeitungstitel in den USA und Australien versammelt sowie der Buchverlag Harper Collins.
Der ganze Aufteilungsprozess solle in rund zwölf Monaten abgeschlossen sein, hieß es in der Mitteilung. Es gebe bis dahin zahlreiche Details auszuarbeiten. Der Verwaltungsrat muss dem Plan dann seinen finalen Segen geben. Angesichts des starken Einflusses von Murdoch selbst, der rund 40 Prozent der Stimmrechte auf sich vereint, dürfte dies jedoch eine reine Formsache sein. Es werde voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2013 eine Versammlung der Anteilseigner geben, um die Neuaufstellung endgültig zu beschließen.
Zu Murdochs Umdenken dürfte der Abhörskandals bei der inzwischen eingestellten britischen SonntagsZeitung «News of the World» beigetragen haben. Hier hatte sich die Schwäche des Medienriesen offenbart: Wegen des Skandals musste Murdoch seinen Plan aufgeben, den britischen Fernsehkonzern BSkyB komplett zu übernehmen.
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