Die inzwischen zu einer reinen Holdinggesellschaft umgebaute Kaupthing suche Finanzinstitute, die die Bank-Tochter Arion auf das Handelsparkett führen sollen, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen. Es dürfte auf einen doppelten Börsengang in Stockholm und in Reykjavik hinauslaufen, bei dem Arion mit 1,5 Milliarden Euro bewertet werden könnte. Kaupthing und Arion wollten sich nicht dazu äußern. Ein Börsengang wäre auch ein Gradmesser, inwieweit Investoren wieder zu einem größeren Engagement in die isländische Wirtschaft bereit sind.
Erfasst von der Finanzkrise
Kaupthing war Islands größte Bank, als der Inselstaat 2008 voll von der globalen Finanzkrise erfasst wurde. Das Institut geriet in Schieflage und wurde verstaatlicht. 2009 wurde sein Island-Geschäft abgetrennt und in der neuen Tochter Arion gebündelt. Island wurde mit milliardenschwerer Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) und skandinavischer Nachbarländer gestützt. Vor allem die Bankenbranche, die im Zuge einer massiven Auslandsexpansion hoch verschuldet war, bereitete Probleme. Erst jetzt ist die Regierung dabei, die damals eingeführten Kapitalkontrollen wieder aufzuheben.
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