Die geplante Übernahme des US-französischen Telekommunikationsunternehmens Alcatel-Lucent durch den finnischen Nokia-Konzern rückt näher. Die EU-Kommission gab den geplanten Zusammenschluss am Freitag frei. Die beiden Firmen seien «keine engen Wettbewerber». Zudem würde das fusionierte Unternehmen weiterhin «mit zahlreichen anderen starken, weltweit tätigen Anbietern konkurrieren».
Die Kommission hatte bei der Prüfung in ihrer Eigenschaft als EU-Wettbewerbshüterin das Augenmerk auf sogenannte mobile Netzgeräte gelegt. Hierzu zählen etwa Techniken und Bauteile, um ein Handy mit dem Netz zu verbinden, oder für den Datentransport im mobilen Internet.
Begrenzte Überschneidungen
Die Überschneidungen zwischen Nokia und Alcatel-Lucent seien in diesem Bereich begrenzt, urteilte die Kommission. Nokia sei in Europa stark vertreten und in Nordamerika eher schwach; bei Alcatel-Lucent sei es umgekehrt. Nokia hatte im April bekannt gegeben, Alcatel-Lucent zu übernehmen. Der neue Konzern soll zu zwei Dritteln von den derzeitigen Nokia-Aktionären gehalten werden und zu einem Drittel von den Alcatel-Lucent-Aktionären. Die Fusion soll im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden.
Die beiden Unternehmen erhoffen sich durch die Übernahme Einsparungen von 900 Millionen Euro bis 2019. Abgesehen von den Stellenstreichungen, die im Zuge einer Umstrukturierung bei Alcatel-Lucent bereits geplant sind, sollen keine weiteren Jobs wegfallen.
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