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Industriespionage bei Turbomeca

Industriespionage bei Turbomeca

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Nach der vermeintlichen Spionageaffäre beim französischen Autobauer Renault Renault sorgt in Frankreich ein neuer Fall von Industriespionage für Schlagzeilen.

Unbekannte sollen monatelang die internen Kommunikationskanäle des Triebwerkherstellers Turbomeca angezapft und Daten kopiert haben, berichten am Montag mehrere französische Medien übereinstimmend. Der weltgrößte Hersteller von Gasturbinen für Helikopter habe daher Anzeige gegen Unbekannt gestellt und die Justiz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach den Berichten der Zeitungen «Le Monde» und «Le Figaro» (Montag) sollen die unbekannten Computerhacker ihre Abhöraktion geschickt getarnt und zwischen Januar und September 2010 sowohl technische wie finanzielle Daten kopiert haben. Nach ersten Vernehmungen von französischen Helfershelfern weise die Spur zu einer Art chinesischem Silicon Valley, also einer Region mit hoher Dichte von Software-Unternehmen. Ein internationales Rechtshilfebegehren sei der chinesischen Regierung zugestellt worden.

Turbomeca ist der weltgrößte Hersteller von Helikopter-Triebwerken und gehört zum Rüstungsherstellers Safran, der zu knapp einem Drittel in Staatsbesitz ist. In China sind nach Turbomeca-Angaben etwa die Hälfte aller Helikopter mit Turbinen des französischen Unternehmens ausgestattet. Das Unternehmen mit seinen 6100 Beschäftigten kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro.