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Grünes Licht für Opel-Kauf

Grünes Licht für Opel-Kauf

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Peugeot darf Opel kaufen. Der Verwaltungsrat des französischen Automobilherstellers gab in seiner Sitzung am Freitag Abend seine Zustimmung zur Übernahme des deutschen Herstellers.

Nach 98 Jahren im amerikanischen Besitz kehrt Opel wieder in europäischen Besitz zurück. Das Unternehmen will – französischen Medienberichten zufolge – am kommenden Montag über Einzelheiten der Übernahme informieren, unmittelbar vor den Pressetagen des Genfer Automobilsalons. Anders als der Käufer Peugeot benötigt der Verkäufer, General Motors, keine Sitzung seines Aufsichtsrates, um das Geschäft abzuschließen. Mit der Veröffentlichung am Montag bleiben Peugeot und General Motors in dem Zeitplan, den sie sich zu Beginn der Verhandlungen fixiert hatten.

Mit der Übernahme von Opel wächst die PSA Gruppe (Peugeot, Citroen, DS) auf eine Kapazität von 4,3 Millionen Autos, davon mit einem Marktvolumen von drei Millionen in Europa. Die Synergien sollen über die Zusammenlegung der Produktionsplattformen zu einer Kosteneinsparung von zwei Milliarden Euro führen.

Pensionsverpflichtungen und Opel-Patente

Die Verhandlungen wurden in einem engen Zeitplan geführt. Die beiden wichtigen Punkte waren die Pensionsverpflichtungen von Opel und die Forschung und Entwicklung. Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland und Großbritannien belaufen sich auf etwa sieben Milliarden Euro. Die Opel Patente gehören General Motors. Opel bezahlt für die Nutzung Lizenzgebühren an General Motors. Zu diesen Punkten drang nichts an die Öffentlichkeit nach der Sitzung des Peugeot-Verwaltungsrates.

Der Peugeot Vorstandsvorsitzende Carlos Taveres hatte während der Verhandlungen sowohl in Berlin als auch in London Gespräche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch mit Premierministerin Theresa May geführt. Taveres hatte in Deutschland, das sich im Wahlkampf befindet, zugesichert, dass alle Abkommen zwischen dem Betriebsrat und der Unternehmensführung eingehalten werden würden. Auch in Großbritannien sollen die beiden Vauxhall Werke zunächst nicht geschlossen werden. Peugeot braucht eine Produktion in Großbritannien, weil mit dem Brexit die Währungsunterschiede Exporte auf die Insel verteuern und im Wettbewerb benachteiligen. Opel hatte nach 15 Verlustjahren für 2016 wieder einen Gewinn eingeplant. Am Ende blieb ein Verlust von 270 Millionen Euro, der sich nur aus den Währungsunterschieden zwischen Pfund und Euro ergab. Nach der Bexit Ankündigung war das Pfund eingebrochen.

Zusammenführung erst nach 2018

Die wirkliche Zusammenfügung von Opel und Peugeot wird erst nach 2018 stattfinden, wenn in Deutschland erste Sozialverträge im Unternehmen auslaufen. Die Zusammenfügung wird schwierig werden, weil auf der Arbeitnehmerseite in beiden Ländern Misstrauen herrscht. Die Zusammenlegung der Plattformen wird darüber entscheiden, in welchen Werken in Deutschland und Frankreich welche multifunktionalen Plattformen eingerichtet werden. Sie werden darüber entscheiden, welche Modelle wo gebaut werden und welche Werke möglicherweise geschlossen werden.

Peugeot investiert in sein Stammwerk in Sochaux in den kommenden Jahren 200 Millionen Euro. In das Werk in Rennes werden 100 Millionen Euro investiert. In Deutschland gilt das Werk in Eisenach als gefährdet. Auch die Frage, ob Opel-Modelle zukünftig mit Peugeot-Motoren ausgerüstet werden, entscheidet über zwei Werke. Opel baut Motoren in Kaiserslautern. Peugeot hat seine Motorenproduktion im lothringischen Tremery konzentriert und dort das größte Motorenwerk in Europa gebaut.