Montag22. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Goldenes Jubiläum

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Seit nunmehr 50 Jahren besteht das Morganite-Werk auf Windhof.

«Damals, im Jahr 1967, war das Morganite-Werk eines der ersten Unternehmen, die sich am Windhof niederließen», weiß die Bürgermeisterin der Gemeinde Koerich, Pia Flammang, zu erzählen. «Heute sind wir stolz, dass die ganze Welt mit Produkten ‚Made in Windhof‘ beliefert wird.»

Morgan Advanced Materials

Vor 161 Jahren gründeten sechs Brüder im Süden von London ein Unternehmen mit dem Namen „The Patent Plumbago Crucible Company“, um Tiegel aus Grafit herzustellen.
Heute ist das Unternehmen in 100 Ländern präsent und beschäftigt 9.000 Mitarbeiter.
„In Europa haben wir vier Werke, drei in den USA und andere in China, Korea, Südafrika und Brasilien“, so John Herke.
„Unser Industriesektor wächst aktuell mit rund 2-3 Prozent pro Jahr“, fuhr er fort. „Unser Unternehmen wächst schneller als der Markt. Wir erreichen Raten von bis zu fünf Prozent.“
Die Fabrik im Großherzogtum hat laut Managing Director Herke „einen Ehrenplatz verdient“. In der Gruppe gibt es nur zwei, die das Gleiche tun. „Das andere steht in den USA und wurde nach dem luxemburgischen Vorbild gebaut.“
Die 70 in Luxemburg beschäftigten Personen würden 15 Prozent des Umsatzes der gesamten Gruppe erarbeiten.

John Herke, Managing Director von Morgan Europe, kann auch die Gründe nennen, welche das britische Unternehmen damals dazu bewogen, den Sprung über den Ärmelkanal zu wagen: «Unser Hauptwerk stand in Großbritannien. Wir suchten nach einer Gegend in Zentraleuropa, von der aus wir näher am Kunden waren.»

Und die Situation heute ähnelt der damaligen sehr stark. «Wegen des Brexit ist es sehr gut, hier in Europa zu sein», so Herke gegenüber dem Tageblatt. «Das Großherzogtum ist ein idealer Ort, um Geschäfte zu machen.» Vor fast genau 50 Jahren tat sich Morgan Advanced Materials mit einer luxemburgischen Investoren-Familie zusammen und sie bauten das Werk auf Windhof», so der Managing Director Joseph Landa. Zu Beginn hätten 15 Personen in Luxemburg gearbeitet, ein halbes Jahrhundert später sind es schon 70. Diese erarbeiten einen jährlichen Umsatz von rund 12 Millionen Euro. «Wir werden auch in Zukunft in unser Werk in Luxemburg investieren», verspricht Landa.

Öl- und Gasindustrie

Die 161-jährige Morgan Advanced Materials hat sich ganz innovativen Anwendungen für außergewöhnliche Rohstoffe verschrieben. «Es geht darum, dass die Kunden durch den Einsatz von Hochleistungsmaterialien mehr mit weniger erreichen können», so das Unternehmen.

«Wir bearbeiten einen Nischenmarkt und haben drei Bereiche, in denen wir aktiv sind», erklärt Herke. «Dies sind die Öl- und Gasindustrie, die Luftfahrt und der Energiesektor.» Jeder, der schon mal mit einem Bleistift sein Türschloss «gefettet» hat, weiß um die schmierenden Eigenschaften des Stoffes Grafit Bescheid. «Grafit ist ein hervorragender Festschmierstoff.»

Dieser würde in Bereichen eingesetzt, in dem klassische Schmiermittel aus Fett oder Öl nicht angewendet werden können. «Sei es, weil sehr hohe Temperaturen herrschen, ein korrosives Umfeld oder weil Umweltnormen einzuhalten sind», so Herke. Auch die Lebensmittelindustrie würde gerne auf Grafit-Produkte zurückgreifen.

Einer der am stärksten wachsenden Anwendungsbereiche sei übrigens der Automobilbau: «Die Elektro- und Hybridwagen-Hersteller gehören auch zu unseren Kunden.»
Staatssekretärin Francine Closener, die am Freitag ebenfalls den Weg nach Windhof fand, wo sich im Laufe der Jahrzehnte viele weitere Betriebe angesiedelt haben, freute sich, dass es in Luxemburg noch Unternehmen gibt, die hier produzieren und zur Diversifikation der einheimischen Wirtschaft beitragen. «Wir unterstützen Morgan auch weiterhin», versicherte sie. «Luxembourg makes it happen.»