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Fiat-Chef will Alfa Romeo nicht verkaufen

Fiat-Chef will Alfa Romeo nicht verkaufen
(dpa)

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Der alte Zwist zwischen VW und Fiat lebt wieder auf. Auf jüngste Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Alfa Romeo an Volkswagen reagiert Fiat-Chef Marchionne heftig.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Fiat-Marke Alfa Romeo an Volkswagen eine Absage erteilt. «Alfa Romeo steht nicht zum Verkauf», sagte Marchionne am Montag in Turin am Rande einer Industrie-Konferenz. Und im lokalen Dialekt fügte er mit Blick auf seinen alten Rivalen, VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, hinzu: «Lass es bleiben und versuch es woanders.» Ein VW-Sprecher hatte zuvor schon auf die Spekulationen mit den Worten reagiert, derartige Berichte gebe es immer wieder. «Aber wir sind gut mit unseren zwölf Marken aufgestellt und haben ausreichend zu tun.»

Der Wirtschaftseinbruch in Italien und in weiteren Euro-Krisenländern macht Fiat schwer zu schaffen. Nur aufgrund der Erfolge in Übersee, vor allem in Brasilien und den USA mit der Tochter Chrysler und der Marke Jeep, kann der Konzern an seinem Milliarden-Gewinnziel in diesem Jahr festhalten. Fiat sei in einer «gesunden Verfassung», sagte Marchionne am Montag. Nach seinen Worten peilt der Konzern für das laufende Jahr einen Nettogewinn von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro bei einem Umsatz von mehr als 77 Milliarden Euro an. Düster sieht der Fiat-Chef aber weiter die Entwicklung in Europa: «Der europäische Automarkt ist ein Desaster.»

«Blutbad»

Zwischen Volkswagen und Fiat kracht es immer wieder. Weil der VW-Konzern zuletzt mit hervorragenden Zahlen glänzte und Fiat zu kämpfen hat, kam es zuletzt im Sommer zu einer heftigen Auseinandersetzung. Marchionne warf dem VW-Konzern vor, durch aggressive Preisnachlässe ein «Blutbad» bei den anderen Herstellern anzurichten. Darauf hatten die Wolfsburger gedroht, wenn Marchionne wegen seiner Verbalattacke nicht den Vorsitz von Europas Autoverband Acea abgebe, erwäge VW selbst den Austritt.

In Italien und in Deutschland war erneut Spekulationen über einen möglichen Verkauf von Alfa Romeo oder einzelner Werke an Volkswagen wieder aufgeflammt. Das Magazin «Focus» hatte über ein mögliches Interesse von Volkswagen an der Traditionsmarke berichtet. Experten aus Deutschland hätten die Werke Mirafiori, Cassini, Melfi und Pomigliano besucht, berichtet das Magazin. Üblicherweise schützten Unternehmen ihre Anlagen vor neugierigen Blicken der Konkurrenz.

Keine Staatshilfe

Wegen der massiven Probleme bei Fiat hatte Italiens Ministerpräsident Mario Monti Unternehmenschef Marchionne und Präsident John Elkann am Samstag nach Rom gerufen, um Aufschluss über das weitere Engagement des Konzerns in Italien zu bekommen. Marchionne hatte zuvor deutlich gemacht, dass Investitionspläne überprüft und eines der vier Fiat-Werke im Land gefährdet sein könnte, falls sich an der desolaten Absatzlage nichts ändere. Nach einem fünfstündigen Treffen mit Marchionne sagte Monti, dass Fiat keine Staatshilfe in Anspruch nehmen werde.

Fiat selbst verwies in einer Mitteilung darauf, man habe in den vergangenen Jahren fünf Milliarden Euro in Italien investiert und wolle im Land weiter Autos vor allem für Exporte in außereuropäische Länder bauen. Regierung und Unternehmen würden nach Wegen suchen, um die Wettbewerbsfähigkeit Fiats zu stärken.