Die Verhandlungen über eine Rettung der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker gehen auf die Zielgerade. Eine Vorentscheidung über den Einstieg von Investoren könne bereits an diesem Freitag in einer Sitzung des Gläubigerausschusses fallen, hieß es am Dienstagabend aus Verhandlungskreisen. «Es gibt weiterhin verschiedene Optionen.»
Nach einem Bericht der «Stuttgarter Nachrichten» (Mittwoch) steht Schlecker aber schon am Freitag vor dem Aus. Das arabische Emirat Katar sei am Montag als möglicher Investor abgesprungen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Beteiligte des Verfahrens. Lars und Meike Schlecker, die Kinder des Firmengründers Anton Schlecker, hätten das Emirat als Geldgeber vorgesehen. Katar sei jedoch nicht an Risikogeschäften interessiert. Deshalb habe man Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz abgesagt.
Zerschlagung?
Auch das «Manager Magazin» hatte berichtet, die Zerschlagung Schleckers stehe unmittelbar bevor. Die Kette verliere derzeit täglich einen sechsstelligen Euro-Betrag. Erschwerend kämen die rechtliche Probleme durch die tausenden Kündigungsschutzklagen hinzu. Der Schuldenberg des Unternehmens nähere sich der Milliardengrenze. Gläubiger drängten daher auf eine rasche Lösung.
Im Zuge der Insolvenz der Drogeriekette mit Sitz in Ehingen in Baden-Württemberg war Ende März bundesweit rund 10 000 Beschäftigten gekündigt worden. Bisher reichten knapp 4000 ehemalige Schlecker-Beschäftigte Klage gegen ihre Kündigung ein. Ursprünglich wollte der Insolvenzverwalter bis Pfingsten einen neuen Investor präsentieren.
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