Frankreich und Deutschland haben sich wohl endgültig auf eine neue Anteilsstruktur für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS geeinigt. Wie aus Kreisen verlautete, sollten noch am Mittwochabend Details der Übereinkunft und den künftigen Einfluss beider Staaten auf den Konzern mitgeteilt werden.
Beide Seiten rangen seit Samstag intensiv um eine Lösung der vielen komplizierten Fragen rund um die Aktionärsstruktur von EADS. Bis zuletzt waren allerdings Detailfragen offen geblieben. Um auf Augenhöhe mit Frankreich zu bleiben, wollte Deutschland dritter staatlicher Großaktionär bei EADS werden.
Anteil auf 30 Prozent reduzieren
Im Kern werden die an dem Konzern direkt oder indirekt beteiligten Staaten – Frankreich, Deutschland und Spanien – ihren Anteil vermutlich auf insgesamt knapp 30 Prozent reduzieren. Frankreich setze dabei weiter auf seinen staatlichen Anteil. Er liegt bislang bei rund 15 Prozent bei der Staatsholding Sogepa.
Bisher war der Einfluss der Anteilseigner in einem Aktionärspakt geregelt, der neu gefasst werden musste. Im bisherigen Vertrag haben Frankreich und der Lagardère-Konzern auf französischer Seite und Daimler mit einem Konsortium von Finanzinstituten auf deutscher Seite ihre Interessen gebündelt. Nun soll sich Deutschland vermutlich direkt über die Staatsbank KfW an EADS beteiligen.
Die KfW ist bereits mit einem geringen Anteil dabei. Zusammen mit Spanien kommen alle auf knapp über 50 Prozent. Bekannt ist, dass Daimler und Lagardère Anteile verringern wollen. Bei Daimler liegen bisher Stimmrechte von gut 22 Prozent, der Kapitalanteil liegt bei 15 Prozent. 7,5 Prozent waren bereits bei einem Konsortium aus Banken geparkt und in der Dedalus-Holding gebündelt worden.
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