Die größten deutschen Versorger wollen die Energiewirtschaft in der Bundesrepublik neu ordnen: E.ON und RWE wollen dazu in einer komplexen Transaktion die RWE-Ökostromtochter Innogy unter sich aufteilen, wie die beiden Branchenriesen am Sonntag mitteilten.
Die erzielte Grundsatzeinigung sehe einen umfassenden Tausch von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen vor sowie eine Barzahlung von RWE an E.ON in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. E.ON würde sich nach der Transaktion auf das Netzgeschäft mit Strom und den Vertrieb konzentrieren, die erneuerbaren Energien sollen unter dem Dach von RWE gebündelt werden. RWE könnte sich dann auf die Produktion von Strom konzentrieren.
Noch nicht in trockenen Tüchern
Noch ist die Milliarden-Transaktion aber nicht in trockenen Tüchern: So müssen die Aufsichtsräte der Versorger zustimmen. Die kommunalen Anteilseigner bei RWE reagierten völlig überrascht. «Die Pläne müssen erst einmal geprüft werden», sagte Wolfgang Schäfer, Geschäftsführer des Verbands der kommunalen RWE-Aktionäre (VkA) in Westfalen, der Nachrichtenagentur Reuters. Erst danach könne es eine Entscheidung geben.
Innogy hat derzeit einen Marktwert von rund 19 Milliarden Euro. RWE hatte Innogy mit den Geschäften Ökostrom, Netze und Vertrieb 2016 an die Börse gebracht. Die zunächst als Erfolgsstory gefeierte Aktion hatte im vergangenen Jahr einige Dämpfer erhalten. Nach einer Gewinnwarnung waren Mitte Dezember die Aktienkurse von Innogy und RWE in den Keller gerauscht.
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