Das Unternehmen Learch archiviert Daten – digitalisierte Dokumente und Software – im Auftrag von Kunden.
Dabei reiche es nicht einfach, Daten auf einen Server zu Kopieren, erklärt Serge Raucq, Geschäftsführer von Learch. Die Archivierung sensibler Daten erfordere viel mehr. Als Dienstleister, der auch für den Finanzsektor tätig sei, unterstehe Learch der Finanzaufsicht CSSF und müsse mehrere Approbationen vorweisen können, erklärt Raucq.
Dem Kunden müsse garantiert werden, dass seine Daten sicher sind, über den vom Gesetz vorgeschriebenen Zeitraum bestehen und danach zuverlässig vernichtet werden.
Mit der Beteiligung an Learch vervollständigt die P&T Luxembourg einen Prozess, den sie mit der Beteiligung an Victor Bruck Services (VBS) angefangen hatte. VBS beschäftigt sich mit dem Digitalisieren von Dokumenten und ist damit der Dienstleistung von Learch direkt vorgelagert.In Zukunft sollen etwa Überweisungsträger, von denen Kunden täglich Tausende bei der Post abgeben, von VBS eingelesen, durch die P&T verarbeitet und von Learch archiviert werden.
Mehr als Daten aufeinen Server kopieren
Darüber hinaus will P&T auch seine sensiblen Geschäftsdaten bei Learch hinterlegen. Man habe sich bereits sechs Terabyte freien Speicher gesichert, erklärte Jos Glod, stellvertretender Generaldirektor der P&T. Diese Datenmenge entspricht ungefähr 1.300 DVDs. Für Jos Glod gehört der Kauf zum „Management der Strukturrezession im Papierbereich“. Mit der Post gewinne Learch einen Aktionär mit einem hervorragenden Ruf, so Raucq. Außerdem verstärke die Partnerschaft die in seinem Sektor wichtige Beständigkeit.
Über die Höhe der Beteiligung äußerten sich die Unternehmen nicht. Glod teilte lediglich mit, dass es sich um eine Minderheitenbeteiligung handele.
Derzeit arbeite das Wirtschaftsministerium an einem Gesetzesentwurf, der den Sektor der Digitalisierung und Verwahrung elektronischer Dokumente reformiere, sagt Raucq. Bislang sehe es so aus, als ob das neue Gesetz Anfang 2012 in Kraft treten werde.Bereits eit dem Jahr 1986 sei in Luxemburg die digitale Kopie ein legales Dokument, wenn das Archiv strenge Auflagen erfülle, so Raucq.
Allerdings obliege es bislang bei einem Rechtsstreit dem Besitzer, zu beweisen, dass die Kopie dem Original entspricht. Mit dem neuen Gesetz soll die Beweislast auf den Kläger verschoben werden, sagt Raucq.
Des Weiteren mache die Reform eine neue Approbation durch das „Institut luxembougeois de la normalisation, de l’accrédition, de la sécurité et de qualité des produits et services“ nötig, erklärt Raucq.
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