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Deutscher Bank droht Quartalsverlust

Deutscher Bank droht Quartalsverlust
(Reuters/kai Pfaffenbach)

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Die schlechten Nachrichten über die Deutsche Bank scheinen kein Ende zu nehmen. Ob zumindest die Geschäftszahlen Grund zu Optimismus bieten, zeigt sich diese Woche.

Die Zeiten sind hart für die Deutsche Bank: Der Aktienkurs ist im Keller, in den USA droht eine milliardenschwere Strafe, und auch die Quartalszahlen dürften wenig Grund zur Zuversicht bieten. Nach Einschätzung von Analysten ist Deutschlands größtes Geldhaus im dritten Vierteljahr erneut in die roten Zahlen gerutscht. Am Donnerstag (27.10.) legt der Konzern seine Zwischenbilanz vor.

Unter dem Strich rechnen die Experten mit einem Verlust von gut 600 Millionen Euro. Dabei haben sie im Schnitt angenommen, dass die Bank für ihre Rechtsrisiken weitere 800 Millionen Euro zurücklegen muss. Ende Juni hatte das Institut für mögliche Strafen rund 5,5 Milliarden Euro reserviert. Hinzu kommt ein bereits angekündigter Verlust aus dem Verkauf der britische Lebensversicherungstochter Abbey Life.

Minus von 6 Milliarden im letzten Jahr

Vor einem Jahr hatte die Deutsche Bank ein Minus von sechs Milliarden Euro ausgewiesen, nachdem Vorstandschef John Cryan kurz nach seinem Amtsantritt milliardenschwere Abschreibungen vorgenommen hatte. Der Brite hat der Bank einen harten Umbau verordnet. Neben dem Rückzug aus zehn Ländern und Teilen des Investmentbankings streicht er unterm Strich 9000 der derzeit rund 100 000 Stellen.

Allerdings sind die Zahlen derzeit bei der Deutschen Bank nicht das drängendste Thema. Cryan will vor allem die juristischen Altlasten endlich loswerden – darunter ein Geldwäsche-Verdacht in Russland und Vergleichsverhandlungen wegen krummer Hypothekengeschäfte in den USA vor der Finanzkrise.

Die US-Justiz hatte Mitte September 14 Milliarden Dollar gefordert und damit den Aktienkurs der Bank in den Keller geschickt. Zwar steigen die Behörden erfahrungsgemäß mit viel höheren Forderungen in die entscheidende Phase von Vergleichsverhandlungen ein, als am Ende beschlossen wird. Dennoch machen immer wieder Spekulationen die Runde, das Institut könnte frisches Geld vom Markt brauchen, weil die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten nicht ausreichen könnten.

«Rettung vom Staat nicht erforderlich»

Cryan war entsprechenden Befürchtungen zuletzt entgegengetreten. Weder Rettungsmilliarden vom Staat noch frisches Geld vom Markt seien derzeit nötig, verkündete er Ende September.

Doch die Gerüchte reißen nicht ab. So wird unter anderem darüber spekuliert, dass andere deutsche Großkonzerne die Deutsche Bank mit Kapitalspritzen stützen könnten. Auch eine Erhöhung des Engagements der katarischen Großaktionäre soll im Bereich des Möglichen liegen. Von einer deutlichen Schrumpfung des US-Geschäfts und weiteren Sparrunden ist zudem die Rede.