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Deutsche Bank gerät tiefer in den Abwärtsstrudel

Deutsche Bank gerät tiefer in den Abwärtsstrudel
(AFP/Daniel Roland)

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Die Verunsicherung über die Stabilität der Deutschen Bank sitzt tief - trotz aller Bemühungen der Frankfurter, wieder Ruhe einkehren zu lassen. Die Aktie kennt zurzeit nur eine Richtung: nach unten.

Die schlechten Nachrichten reißen für die Deutsche Bank nicht ab: Am Freitag sackte der Aktienkurs erneut heftig ab, nachdem die Nervosität nun offenbar auch Spuren im Tagesgeschäft hinterlässt. Hintergrund sind Berichte, einige Hedgefonds in den USA hätten Geschäfte mit der Bank zurückgefahren und Geldbestände aus dem Handelsbereich des Instituts abgezogen. Deutsche-Bank-Manager Barry Bausano sprach von normalen Schwankungen. Es habe in dieser Woche sowohl Zu- als auch Abflüsse gegeben.

Die Bank betonte erneut ihre Stabilität und verwies auf die umfangreiche Liquidität von mehr als 200 Milliarden Euro. «Unsere Geschäftspartner gehören zu den weltweit anspruchsvollsten Investoren», erklärte das Institut in einer Stellungnahme. «Wir sind davon überzeugt, dass die große Mehrheit von ihnen unsere stabile finanzielle Position, das gegenwärtige gesamtwirtschaftliche Umfeld, die Rechtsstreitigkeiten in den USA und die Fortschritte, die wir bei der Umsetzung unserer Strategie machen, sehr gut versteht.»

Aktienwert leidet

Deutsche-Bank-Aktien sackten zu Handelsbeginn an der Frankfurter Börse zeitweise um 9 Prozent auf 9,898 Euro ab. Zuvor waren sie bereits im späten New Yorker Handel eingebrochen.

Angesichts immer neuer Spekulationen um Kapitallücken und mögliche Staatshilfen haben die Aktien in den vergangenen zwei Wochen ein Viertel an Wert verloren. Die Bank ist derzeit an der Börse keine 14 Milliarden Euro mehr wert.

Unterstützung von Analysten

Unterstützung erhielt die Deutsche Bank von einigen wichtigen Analysten. «Wir glauben, dass die Liquiditätssituation der Bank stabil ist», schrieb Goldman-Sachs-Experte Jernej Omahen in einer ersten Einschätzung. Er betonte zugleich, die Bank brauche nun dringend gute Nachrichten. Vor allem eine Beilegung der Rechtsstreitigkeiten wäre immens wichtig. Auch Analyst Jon Peace von der Schweizer Großbank Credit Suisse hält die jüngste Entwicklung an den Börsen für übertrieben.

Auslöser für die große Nervosität der vergangenen Tage ist die Drohung der US-Justiz, der Deutschen Bank für Vergehen mit Hypothekenpapieren eine Strafe von 14 Milliarden US-Dollar aufzubrummen. Die Deutsche Bank betont zwar, dass die Zahlung am Ende deutlich niedriger ausfallen werde. Dennoch herrschen an den Finanzmärkten derzeit Sorgen vor, dass das Institut das Geld nicht aus eigener Kraft aufbringen kann. In dieser Woche wurde deshalb darüber spekuliert, dass die Bundesregierung an Notfallplänen für die Bank arbeite, was offiziell aber dementiert wurde.