Mit dem Kauf der kanadischen Förderfirma Nexen bekäme die Volksrepublik Zugriff auf Öl- und Gasreserven in Kanada, Nigeria, dem Golf von Mexiko und in der britischen Nordsee.
Das Management beider Unternehmen sei sich einig, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung vom Montag. Den Nexen-Aktionären, die noch Ja sagen müssen, wird die Übernahme durch einen satten Preisaufschlag von 61 Prozent zum Schlusskurs von letzter Woche schmackhaft gemacht. Sie sollen 27,50 Dollar je Anteilsschein erhalten. Nexen-Aktien werden an den Börsen in New York und Toronto gehandelt.
Bislang größte ausländische Übernahme Chinas
Seit Jahren versucht China durch milliardenschwere Zukäufe im Ausland, seinen immensen Energiehunger zu stillen. Nach Angaben des «Wall Street Journal» ist dies nun die größte Übernahme eines chinesischen Unternehmens im Ausland überhaupt. Nexen beutet unter anderem Ölsand-Vorkommen in seinem Heimatland aus und bohrt in der Tiefsee nach Öl und Gas.
Die Megaübernahme muss neben den Nexen-Anteilseignern allerdings noch von den Behörden in Kanada, den USA, China und möglicherweise der EU gebilligt werden. Beim letzten großen Versuch, einen kanadischen Rohstoffkonzern zu schlucken, hatte sich die Regierung des Landes quergestellt: Der australische Bergbaukonzern BHP Billiton zog vor zwei Jahren sein 39-Milliarden-Dollar-Angebot für den Kaliförderer Potash zurück.
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