China blockiert Airbus-Großauftrag

Betroffen sei der Kauf von zehn Großraumjets des Typs A380 im Wert von knapp vier Milliarden Euro, berichtete das «Handelsblatt» am Freitag unter Berufung auf Industriekreise. Hintergrund seien chinesische Vorbehalte gegen EU-Pläne zur Einbeziehung des Flugverkehrs in den CO2-Emissionshandel. Das Land befürchte erhebliche finanzielle Nachteile für seine Airlines.

Die deutsche Regierung schweigt bei dem Thema. Auch Airbus lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Regierungssprecher erläuterte aber mit Blick auf die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen Anfang nächster Woche in Berlin in allgemeiner Weise, bei solchen Treffen gehe es auch darum, etwaige Meinungsunterschiede zu besprechen und nach Möglichkeit auszuräumen.

«Die Drohung ist real»

Auftraggeber für den Großauftrag soll nach dem Bericht die chinesische Fluggesellschaft Hong Kong Airline sein. Das Geschäft sollte danach bei den Regierungsgesprächen in Berlin besiegelt werden. China blockiere das nun. «Die Drohung ist real», zitierte die Zeitung Industriekreise. China fühle sich benachteiligt, weil die Zuteilung von Emissionsrechten auf Basis des CO2-Ausstoßes der Jahre 2006 bis 2009 errechnet werden solle. Ein Schadstoffausstoß oberhalb dieser Werte erfordere den Kauf von Emissionszertifikaten.

Der Flugverkehr chinesischer Airlines sei aber seit 2009 dramatisch gewachsen. Als Folge müssten chinesischen Airlines mit hohen Mehrkosten rechnen. Die Grundfrage, die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel, stellt nicht nur ein Problem zwischen der EU und China dar. Auch mit anderen Staaten, etwa den USA und Russland, gebe es massive Klagen, hieß es in Industriekreisen nach dem Bericht.