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Ceratizit auf Expansionskurs

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Die Luxemburger Unternehmensgruppe Ceratizit beteiligt sich mit 50 Prozent am deutschen Werkzeughersteller Günther Wirth. Das schreibt der Hartmetallexperte aus Mamer in einer Pressemeldung.

Mit diesem Schritt ergänzt Ceratizit sein Angebot um Rundwerkzeuge aus Hartmetall, auf deren Herstellung Günther Wirth (GW) spezialisiert ist, so das Luxemburger Familienunternehmen. Über den Kaufpreis haben beide Privatunternehmen Stillschweigen vereinbart.

„Mit dieser Beteiligung werden wir alle Schritte in der Hartmetallfertigung abdecken – vom Pulver über Werkzeugrohlinge bis hin zu kundenspezifisch gefertigten und beschichteten Rundwerkzeugen wie Bohrer und Fräser“, so Ceratizit Vorstandssprecher Jacques Lanners.
GW soll als weltweit tätiger Geschäftsbereich in die Ceratizit-Gruppe eingegliedert werden und als eigene Marke bestehen bleiben. „Die Marke GW ist bei Direktkunden und Handelsunternehmen hervorragend positioniert – sowohl in Europa als auch in den USA und Indien. Als Teil der Ceratizit-Gruppe wollen wir dieses Angebot weltweit nachhaltig ausbauen“, so Firmengründer Günther Wirth, laut Pressemitteilung.

Ceratizit und GW arbeiten bereits seit vielen Jahren eng zusammen und haben die Herstellung von Rohlingen und Werkzeugen optimal aufeinander abgestimmt.

Beide Unternehmen hoffen, die Transaktion noch bis zum Jahresende abschließen zu können. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus.

Jahrelange Zusammenarbeit

Das Unternehmen Ceratizit, das im Jahre 1931 vom Großvater des heutigen Geschäftsführers Jacques Lanners in Walferdingen gegründet wurde, ist weltweit aktiv. Es beschäftigt 4.000 Mitarbeiter, davon etwa 850 am Standort Mamer. Der Jahresumsatz beträgt rund 600 Millionen Euro.
Was Ceratizit in Mamer herstellt, ist schwierig zu beschreiben, da es sich um mehr als 50.000 verschiedene Produkte handelt. Was praktisch all diese Gegenstände verbindet, ist, dass sie aus „Hartmetall“ hergestellt werden.

Hartmetall entsteht, wenn dem Rohstoff Wolframkarbid Cobalt als metallischer Binder hinzugefügt wird. Kennzeichnend für diese metallische Verbindung sind die sehr hohe Härte, die hohen Festigkeiten und besonders die Verschleißfestigkeit. Die daraus gefertigten Produkte finden eine ausgedehnte Anwendung in der Bestückung von Werkzeugen. Hierzu gehören unter anderem Bohrerspitzen und Sägezähne.

Das bekannteste Produkt der Firma sind Hartmetallkugeln aus Wolframkarbid. Die kleinsten haben einen Durchmesser von 0,5 Millimetern. Ceratizit ist, nach eigenen Angaben, Weltmarktführer für solche Kugelschreiber-Rohlinge.
Die Wirth-Gruppe wurde 1981 gegründet und zählt neben dem Stammwerk im schwäbischen Balzheim ein Zweigwerk in Lothringen und seit 1997 eine Produktionsstätte in Indien. Später kamen die Standorte in Amerika und Italien hinzu.

Das deutsche Familienunternehmen beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Herstellern von rotierenden Schneidwerkzeugen wie Bohrer, Fräser, Reibahlen und Rundstäbe. Günther Wirth fertigt zudem auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Sonderwerkzeuge.