Mit dem US-Unternehmen Westinghouse sei eine Übereinkunft «für den Bau einer Fabrik für Nuklearbrennstoff auf ukrainischem Gebiet» erzielt worden, sagte Energieminister Igor Nassalik am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kiew. Hintergrund ist der Wunsch der Regierung, die starke Abhängigkeit von Russland in Energiefragen zu verringern. Derzeit stammen laut Nassalik fast 95 Prozent des nuklearen Materials für die ukrainischen Kernreaktoren aus dem Nachbarland.
Seit Russland die bis dahin zur Ukraine gehörende Schwarzmeer-Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 annektiert hat, sind die Beziehungen der beiden Länder in einer tiefen Krise. Im Osten der Ukraine kämpfen prorussische Rebellen gegen einheimische Regierungstruppen; dabei wurden bereits mehr als 9500 Menschen getötet. Mit dem Unternehmen Westinghouse, das mehrheitlich dem japanischen Technologiekonzern Toshiba gehört, arbeitet die Ukraine bereits seit mehreren Jahren zusammen. Daran änderten auch wiederholte Warnungen Russlands nichts, wonach die Verwendung von Nuklearbrennstoff aus den USA in Reaktoren sowjetischer Bauart gefährlich sei.
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