Die meisten Volkswirte rechnen nicht mit einer Veränderung des Leitzinses vor der Dezember-Sitzung der US-Notenbank – dennoch ist der Druck auf die Fed und ihre Chefin Janet Yellen gewachsen. Auch aus dem Offenmarktausschuss – dem Gremium, das die Zinsentscheidung trifft – kommen seit Monaten Stimmen, die eine graduelle Zinsanhebung fordern.
Zuletzt hatte der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, der Immobilienunternehmer Donald Trump, der Fed vorgeworfen, in den Wahlkampf einzugreifen. Mit der Fortsetzung ihrer Politik des ultrabilligen Geldes auf einem Niveau von derzeit unter 0,5 Prozent versuche Yellen, die Wirtschaft künstlich aufzupumpen und damit der bestehenden Administration der Demokraten zu helfen. Davon würde auch Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton profitieren.
Für die Notenbank war bisher die deutlich unter der Zielmarke von zwei Prozent dümpelnde Inflation der Hauptgrund, den Leitzins nach der Erhöhung im Dezember vergangenen Jahres nicht weiter anzuheben. Auch die Daten vom Arbeitsmarkt, der zweiten großen Leitlinie, waren nicht einheitlich positiv: Zwar ist die Arbeitslosenquote bei unter fünf Prozent stabil und hat sich seit der Finanzkrise von 2008 halbiert. Doch sind darin viele Teilzeitjobs versteckt.
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