Das Königreich sei zur Stützung des Ölmarktes bereit, mit anderen Produzenten zu kooperieren, berichtete der in Dubai ansässige saudiarabische Fernsehsender Al-Arabija am Sonntag unter Berufung auf einen nicht näher genannten Saudi. Das Land habe aber keine Förderkürzung angeregt. Russlands Energieminister Alexander Nowak hatte am Donnerstag gesagt, Saudi-Arabien habe sich wegen des Preisverfalls dafür ausgesprochen, dass die Förderländer ihren Ausstoß um jeweils bis zu fünf Prozent senken. Das trieb den Ölpreis in die Höhe. Die Hoffnungen auf eine Verringerung des weltweiten Überangebots schwanden kurz darauf jedoch wieder, was den Preisanstieg abbremste.
Tiefe Öl-Preise
Die hohe Produktion bei gleichzeitig mangelnder Nachfrage infolge der schwächelnden Weltkonjunktur hat den Ölpreis seit Mitte 2014 um rund 70 Prozent einbrechen lassen. Vor kurzem war er auf ein Zwölf-Jahres-Tief von rund 27 Dollar pro Fass gesunken. Vor etwa 18 Monaten kosteten 159 Liter von dem Rohstoff noch 115 Dollar.
Das ungewöhnlich milde Wetter diesen Winter trägt dazu bei, dass das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt. Die größten Ölförderstaaten haben dennoch bislang bewusst auf eine Drosselung der Produktion verzichtet, auch, um Konkurrenten wie die USA aus dem Markt zu drängen. Zudem darf der Iran nach der Aufhebung von Sanktionen nach Beilegung des Atomstreits sein Öl wieder frei auf dem Weltmarkt verkauften. Das Land will die Förderkapazitäten ab Ende Februar um 160.000 Barrel pro Tag erhöhen. Dann gehen zwei Ölfelder an den Start, wie ein Vertreter der der iranischen Ölindustrie der Nachrichtenagentur Shana am Samstag sagte.
Eine für Februar geplante Konferenz in London für Investoren des Öl- und Gasgeschäfts sagte der Iran indes ab. Die britische Botschaft in Teheran sei nicht in der Lage gewesen, für Vertreter iranischer Unternehmen Visa auszustellen, sagte der Vizechef der National Iranian Oil, Ali Kardor, der Wochenzeitung «Seda». Bei dem vom 22. bis 24. Februar geplanten Treffen sollten den Investoren, die nach Ende der Sanktionen mit der Islamischen Republik Geschäfte machen wollen, neue Öl- und Gasverträge präsentiert werden. Nun solle die Konferenz im Mai stattfinden, sagte Kardor. Schon im November hatten sich 135 Firmen, darunter die britische BP, die französische Total, die italienische Eni und die spanische Repsol in Teheran die Pläne vorstellen lassen.
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