Headlines

Luxemburg finanzieren

Luxemburg finanzieren
(Tomohiro Ohsumi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Über 100 Millionen Euro investierte die staatliche Entwicklungsbank SNCI im Jahr 2015 in die Zukunft des Grossherzogtums Luxemburg.

Die Summe, die die SNCI im Jahr 2015 investierte ist, im Vergleich mit dem Vorjahr, um mehr als das dreifache gewachsen. Im Jahr 2014 waren es noch 22,1 Millionen Euro, ein Jahr später 100,6 Millionen Euro.
Die Bank, die in ihrer Pressemitteilung auf die „schwierigen exogenen Faktoren“ des Jahres 2015 und die historisch tiefen Zinsen in Kombination mit extrem hohen Liquiditäten hinweist, hat ihren Auftrag – die Finanzierung der einheimischen Wirtschaft – erfüllt. Ein Grossteil dieses Wachstums geht auf Kapitalbeteiligungen in einer Höhe von 81,7 Millionen zurück, ein Jahr davor wurde keine neue Beteiligung beschlossen.

Deutlich mehr Investitionen

Um ihren Anteil am Kapital der Satellitengesellschaft SES stabil zu halten, kaufte die SNCI einen Teil der neuen Aktien als die SES sich im Juni entschloss das Kapital zu erhöhen. Im Jahr 2015 ist auch die Beteiligung der SNCI am nationalen Energie-Versorger Enovos von 10 auf 14,2 Prozent gestiegen. Die Entwicklungsbank kaufte ein Teil des Aktienpaketes, das RWE und E.On abstiess.

Eine weitere Kapitalbeteiligung war diejenige beim „ICT seed fund“. Die rund 20 Millionen Euro dieses Risikokapital-Fonds sollen innovative luxemburgische Unternehmen aus dem Technik-Bereich unterstützen. Der Staat erhofft sich dadurch positive Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft des Landes. Die SNCI vergab im Jahr 2015 auch fast 17 Millionen Euro an Investitionskrediten. Davon waren 4,6 Millionen Sach-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen. Diese 4,6 Millionen waren in 14 Kredite aufgeteilt. 3,5 Millionen wurden an Handwerksbetriebe vergeben, 0,4 Millionen an das Hotel- und Gaststättengewerbe und 0,75 Millionen an Industriebetriebe.

Des weiteren wurden insgesamt vier mittel- und langfristige Kredite in einer Höhe von 11,1 Millionen Euro vergeben. Im Jahr 2014 waren es noch 14,7 Millionen gewesen. 1,1 Millionen Euro der Investitionskredite gingen an luxemburgische Unternehmen, die im Ausland aktiv sind, zugeteilt. Wie bei Banken üblich hat auch die SNCI mit den vergebenen Krediten Geld verdient. Das Resultat des Jahres 2015 belief sich auf 37,77 Millionen Euro. Im vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang von 19 Prozent. Dies sei auf das Umfeld der extrem niedrigen Zinsen zurückzuführen, so die SNCI. Im Gegensatz zu kommerziellen Banken, fliesst dieser Gewinn nicht an die Aktionäre, sondern in die Reserven.