Bei der Versteigerung einer der interessantesten Fotosammlungen der jüngeren Kunstgeschichte sind in New York gleich mehr als ein halbes Dutzend Auktionsrekorde gefallen. Für Fotokünstler wie Herbert Bayer und El Lissitzky und Fotografien von Man Ray seien beim Verkauf der Henry-Buhl-Sammlung Höchstpreise erzielt worden, teilte Kunsthändler Sotheby’s am Donnerstag mit. Bei einem Bild von Alfred Stieglitz gab es jedoch eine Enttäuschung.
Die Sammlung trägt den Namen «A Show of Hands» und enthält nur Bilder von menschlichen Händen – allerdings in allen Varianten. Sie umfasst mehr als 400 Bilder, von denen schon einzelne auf einen Millionenwert geschätzt wurden. Buhl hatte 1993 begonnen, die Sammlung zusammenzustellen. Die Bilder lassen sich allen Epochen der Fotografie zuordnen, von den frühen Daguerreotypien bis hin zur zeitgenössischen Foto-Kunst. Am Mittwoch wurde nur die erste Hälfte versteigert, die brachte aber schon fast 10,4 Millionen Dollar (8 Millionen Euro).
1,5 Millionen pro Bild
Allein jeweils ein Siebtel davon entfiel auf «Lonely Metropolitan» von Herbert Bayer und «Fotogramm» von László Moholy-Nagy. Beide wurden jeweils für knapp 1,5 Millionen Dollar verkauft. Bayers Bild von 1932 – die fotografische Fusion zweier Hände mit einem Gebäude – galt zwar als Höhepunkt der Auktion. Selbst die Experten von Sotheby’s hatten aber maximal 500 000 Dollar erwartet. Es wurde das Dreifache.
Für das zweite Hauptwerk, Stieglitz› «Hands with Timbre», war der Abend hingegen kein Erfolg. Das 1919 entstandene Foto zweier nebeneinanderliegender Hände war auf etwa eine Million Dollar geschätzt worden. Es wurden letztlich gut 770 000. Knapp 100 000 brachte «Rayograph with Hand, Lens, and Egg» des Modernisten Man Ray.
Der Erlös des Verkaufs kommt zu 75 Prozent der Buhl-Stiftung zugute. Sie hilft Obdachlosen dabei, wieder in die Gesellschaft integriert zu werden.
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