Der britische Billigflieger Easyjet ist bei seinen Vorbereitungen auf den Brexit einen Schritt weiter. Die neue Easyjet-Tochter in Österreich sei startklar, sagte die scheidende Easyjet-Chefin Carolyn McCall am Donnerstag in Luton bei London bei Vorlage der Quartalszahlen. Der Schritt nach Österreich soll dem Konzern die europäischen Flugrechte nach dem EU-Austritt Großbritanniens sichern. Die neue Fluglizenz liege vor, der erste Flug finde noch an diesem Donnerstag statt.
Trotz der Turbulenzen rund um den Brexit rechnet Easyjet mit mehr Gewinn als zuletzt. Der um Sonderposten bereinigte Vorsteuergewinn werde im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September voraussichtlich 380 bis 420 Millionen britische Pfund (429 bis 475 Mio Euro) erreichen. Noch im Mai hatte das Unternehmen mit knapp 370 Millionen Pfund gerechnet.
Mehr Passagiere
Zu McCalls optimistischeren Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr trugen vor allem kräftig steigende Passagierzahlen und Ticketerlöse bei. Im dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) beförderte Easyjet 22,3 Millionen Fluggäste und damit fast elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die Flugzeuge waren besser gefüllt. Je Fluggast nahm Easyjet fast fünf Prozent mehr ein als im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 1,4 Milliarden Pfund.
Allerdings sind dabei auch Wechselkurseffekte enthalten. So hat das britische Pfund nach dem Votum der Briten für den EU-Austritt deutlich an Wert verloren. Währungsschwankungen herausgerechnet, konnte Easyjet die Betriebskosten je Sitz um 5,5 Prozent senken. Ohne den günstigen Treibstoffpreis wären sie um 1,6 Prozent gestiegen.
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