Anders als diejenigen, welche die Abschaffung des Bargeldes verlangen, will der Europaabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der AfD-Abspaltung Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) Bernd Kölmel, Banknoten im Wert von 1.000.000 Euro einführen. Der Hintergrund sind die Aussichten auf negative Zinsen, welche die Banken dazu anhalten sollten vermehrt Kredite zu vergeben.
„Die Banken in Deutschland gehen davon aus, dass sie dieses Jahr mehrere hundert Millionen Euro an Negativzinsen für Einlagen an die EZB zahlen müssen. Um dies zu verhindern, überlegen sie, stattdessen ihr Geld bar bei sich zu verwahren. Dies finde ich vernünftig, denn es ist wirtschaftlich und damit auch im Interesse der Kunden“, so Kölmel.
Eine Milliarde Euro in einen Schuhkarton
Um den Interbankenhandel einfacher zu gestalten, müssten Banknoten mit höherem Wert gedruckt werden. Kölmel meint hierzu: „Eine Milliarde Euro gestückelt in 50-Euro-Scheinen aufzubewahren macht wenig Sinn. Der Platzbedarf und der Überwachungsaufwand wären riesig, die Diebstahlgefahr hoch. Mit 1-Million-Euro-Scheinen passen eine Milliarde Euro in einen Schuhkarton. Auch die Diebstahlgefahr wäre weitgehend gebannt – niemand könnte einen solchen gestohlenen Schein unbemerkt einsetzen.“
Die Partei von Bernd Lucke denkt auch an Privatleute, die ihr Erspartes lieber bei sich zu Hause lagern wollen. Grosse Summen lassen sich leichter lagern, wenn der Nennwert der Scheine hoch ist, so Kömel. So soll eine Million Euro in 5-Euro-Scheinen rund 136 Kg wiegen, in 500-Euro-Scheinen immer noch rund 2,25 Kg. Laut ALFA sei es leichter wenn Sparer, die den Banken misstrauen, ihr Geld in Form vom 1.000-5.000-Scheinen bei sich zu Hause verstecken.
„Statt also die Auswahl der Scheine zu begrenzen und den 500- Euro-Schein abzuschaffen, wie es derzeit diskutiert wird, sollten weitere Scheine mit höheren Werten wie 1.000 oder 5.000 Euro angeboten werden. Dann kann jeder Bürger selbst entscheiden, ob er das Risiko der Bargeldverwahrung tragen oder irgendwann lieber Negativzinsen zahlen will“, schloss Kölmel.
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