Ihr Anteil betrage 55 Prozent und der der Gegner 37 Prozent, berichtete die Zeitung «London Standard» am Mittwoch unter Berufung auf eine Ipsos-Mori-Umfrage. Das sei die höchste Zustimmungsrate für einen Verbleib in der EU seit drei Monaten. Das britische Pfund legte nach der Veröffentlichung der Erhebung zu. Zuletzt waren in einer Umfrage des Forschungsinstituts ORB für den «Telegraph» die EU-Befürworter auf 15 Prozent Vorsprung gekommen. Andere Erhebungen hatten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hingedeutet.
Die «Times» berichtete am Mittwoch ebenfalls von einem Vorsprung für die Befürworter. In einer Umfrage von YouGov lägen sie mit 44 zu 40 Prozent vorn, berichtete die Zeitung. Bei einer Erhebung vor zehn Tagen hatte ihr Rückstand zu den Befürwortern noch zwei Prozentpunkte betragen. Allerdings habe YouGov seine Umfragemethode angepasst, um auf ein Übergewicht von Anhängern der EU-kritischen Unabhängigkeitspartei zu reagieren, berichtete die «Times». Ohne diese Änderungen hätten die Brexit-Gegner nur drei Prozentpunkte Vorsprung gehabt. Das Wettbüro Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs in der EU inzwischen auf 76 Prozent nach etwa 70 Prozent vor etwa zwei Wochen.
Die Briten stimmen am 23. Juni darüber ab, ob das Land die Gemeinschaft verlassen soll oder nicht. Premierminister David Cameron wirbt für einen Verbleib in der EU. Zu den Befürwortern eines Brexit gehört der ehemalige Londoner Bürgermeister Boris Johnson. Die meisten Unternehmen der Eurozone verfolgen die Abstimmung mit Sorge. Laut einer am Mittwoch vorgelegten Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton erwarten 79 Prozent von ihnen bei einem Brexit negative Auswirkungen auf die EU. Nur vier Prozent gehen dagegen von positiven Impulsen aus.
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