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Brasiliens Konjunktur bricht ein

Brasiliens Konjunktur bricht ein
(AFP/Christophe Simon)

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Brasiliens Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von Juli bis September um 1,7 Prozent, wie die Statistikbehörde IBGE am Dienstag mitteilte.

Experten hatten lediglich einen Rückgang zum Vorquartal um 1,2 Prozent auf dem Zettel, nachdem das BIP im Frühjahr um 2,1 Prozent nachgegeben hatte. Angesichts einer fast zweistelligen Inflationsrate und der höchsten Arbeitslosenquote seit sechs Jahren lahmt der Konsum. Auch die Investitionen sind rückläufig. Auf Jahressicht schrumpfte die Wirtschaftleistung im dritten Quartal sogar um 4,5 Prozent – einen solchen Konjunktureinbruch hat das Land seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1996 noch nicht erlebt.

Die tiefste Konjunkturkrise seit Jahrzehnten hat die Umfragewerte von Präsidentin Dilma Rousseff abstürzen lassen, der ein Korruptionsskandal im Land zusätzlich zu schaffen macht. Ermittlungen wegen Bestechung und Geldwäsche erschüttern Regierung und Staatsunternehmen. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die Bonität des einstigen Aufsteigerlandes bereits auf Ramschniveau heruntergestuft. Brasilien ist derzeit nicht der einzige Vertreter aus der Riege der Schwellenländer, der eine Rezession durchmacht – auch Russlands Konjunktur hat den Rückwärtsgang eingelegt. Indien überflügelte hingegen zuletzt beim BIP-Wachstum sogar China, das lange Zeit der Primus unter den vier großen aufstrebenden Volkswirtschaften war.