Die Wirtschaft des Großherzogtums brummt. Die luxemburgische Zentralbank hat die Wachstumserwartungen erneut erhöht und liefert im „Bulletin“ die Erklärung gleich mit. Seit Dezember des vergangenen Jahres hat die Konjunktur einen Zahn zugelegt. Die im April veröffentlichten Wachstumszahlen des Jahres 2016 lagen um 0,7 Prozentpunkte über den erwarteten 3,5 Prozent, so die BCL. Die Autoren des „Bulletin“ weisen darauf hin, dass 2016 damit das vierte Jahr in Folge wäre, bei dem Wachstumsraten von über vier Prozent erreicht wurden.
Das Jahr 2017 soll noch besser werden, meinen die Analysten der Zentralbank. Auch die Vorhersagen für dieses Jahr wurden schon nach oben revidiert. Die BCL geht nun von einem Wachstum von 4,6 Prozent aus. Auch andere Institute gehen davon aus, dass die luxemburgische Wirtschaft in diesem Jahr wachsen wird. Die OECD rechnet mit 3,0, die europäische Kommission mit 3,3, der IMF mit 3,7 Prozent Wachstum. Die Zentralbanker führen die Revision der Wachstumserwartungen auf das überraschend starke Exportgeschäft zurück, eine Zunahme der Inlandsnachfrage und einer sich schneller drehenden Weltwirtschaft.
Viertes Boomjahr in Folge
Auch die Wirtschaftsakteure sind optimistisch. Laut Zentralbankstudien blicken die einheimischen Unternehmen positiv in die Zukunft. Vor allem die Investitionsblockade seit der Finanzkrise könnte sich lösen und die Ausgaben der Unternehmen steigen. „Wenn die Investitionen so umgesetzt werden wie sie angekündigt wurden, könnte das zu einer Investitionszunahme führen, die so stark ist wie seit dem Jahr 2001 nicht mehr“, schreibt die BCL. Die Firmen haben auch Gründe optimistisch zu sein, die Gewinne sprudeln. „Der Anteil der Betriebsüberschüsse am BIP liegen über dem historischen Durchschnitt.» Unternehmen die mehr Gewinne einfahren können diese reinvestieren und so Arbeitsplätze schaffen. Dies lässt sich in der Realität auch nachweisen. „Die Beschäftigung aller Sektoren nimmt zu“, so die BCL. „Und die Zahl der offenen Stellen liegt über dem historischem Durchschnitt.“ Dies sind also gute Nachrichten.
Diese Entwicklung wird vorerst auch anhalten. Viele Unternehmen haben der Zentralbank angegeben, dass sie in Zukunft vermehrt einstellen werden. Die Zentralbank schränkt diese Erwartungen gleichzeitig ein. Für gering-qualifizierte, ältere und erwerbsunfähige Arbeitslose stehen die Chancen weiterhin nicht sehr gut schnell wieder dem Arbeitsmarkt zugeführt zu werden.
Dennoch erwartet die Zentralbank, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf 6 Prozent fallen wird und im Jahr 2019 5,7 Prozent erreichen wird. Diese positive Entwicklung findet sich auch in der allgemeinen Preissteigerung wieder. Die Inflationsrate lag zu Beginn dieses Jahres bei 1,7 Prozent. Bis zum Jahr 2019 soll diese auf Werte von über zwei Prozent steigen, so die BCL.
Zwei Gründe führt die Zentralbank für diese deutlichen Preissteigerungen an: die Zunahme der Preise für Erdölprodukte und die Indextranche aus dem Januar dieses Jahres. In diesem Zusammenhang weist die BCL darauf hin, dass die kommende Tranche für das zweite Trimester 2018 erwartet wird. Die brummende Wirtschaft wirkte sich auch positiv auf die Staatsfinanzen aus. Der öffentliche Haushalt hatte im Jahr 2016, laut BCL, einen Überschuss von 1,6 Prozent des BIPs. „Die Einnahmen sind konstant geblieben, die Ausgaben waren leicht rückläufig“, erklärt die Zentralbank. Dies führt dazu, dass die öffentliche Schuld um 1,6 BIP-Prozent zurückging und gegen Ende des Jahres 2016 rund 20 Prozent des BIPs betrug. Ein kleines Plus erwartet die BCL auch für das Jahr 2017. Der Staat soll, im Laufe des Jahres Einnahmen in einer Höhe von 40,7 Prozent des BIPs einnehmen und 40,6 Prozent des BIPs ausgeben.
Zu Demaart
Wann werden denn die Rentner mal eine Aufbesserung erhalten für die "gestohlenen" Indextranchen der letzten Jahre...? Keine der aktuellen Regierungsparteien setzt sich ein für die Belange der Rentner und Pensionäre...da gibt es noch Nachholbedarf ...?
Wann werden Loehne und Renten erhoeht?