Über 737 Milliarden Euro, so hoch war die Bilanzsumme der 144 luxemburgischen Banken im vergangenen Jahr. Der Bilanzgewinn des Bankensektors belief sich auf 4 Milliarden und ist somit um 14 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem Tätigkeitsbericht der «Commission de surveillance du secteur financier» (CSSF) hervor.
Die CSSF ist, wie der Name es schon sagt, eine öffentliche Einrichtung, die den Finanzsektor überwachen soll. Laut CSSF besteht ihre Aufgabe auch in der Ausarbeitung von Regulierungen. Die CSSF hat die Macht, Banken zu kontrollieren und gegebenenfalls Sanktionen zu ergreifen. Zu ihrem Aufgabenspektrum gehört auch der Konsumentenschutz. Die Finanzprodukte der Banken werden von der CSSF auf das Einhalten der Gesetzgebung überprüft.
Einheitlicher europäischer Bankenaufsichtsmechanismus
Das Jahr 2014 war von der Einführung des einheitlichen europäischen Bankenaufsichtsmechanismus geprägt. Mit diesem Mechanismus hat die Europäische Zentralbank (EZB) am 4. November 2014 die Aufsicht über die 1.200 größten Banken in der Eurozone übernommen. Die nationalen Aufsichtsbehörden sammeln Daten aus den jeweiligen Ländern und übermitteln diese der EZB. Wie die CSSF in ihrer Pressemitteilung schreibt, hat diese neue Aufgabe viele Ressourcen der CSSF mobilisiert.
Aus der Pressemitteilung geht hervor, dass im Laufe des Jahres 2014 genau 13 Banken ihre Aktivitäten in Luxemburg eingestellt haben. Da zehn neue Banken hinzugekommen sind, hat sich die Anzahl der Banken nur um drei auf nun 144 verkleinert.
Diese 144 Geldinstitute hatten laut CSSF im Jahr eine Bilanzsumme von zusammen 737 Milliarden Euro. Das Nettoresultat ist um 14,8 Prozent gestiegen und liegt, laut CSSF, bei über 4 Milliarden. Fast genau 44.000 Personen arbeiten in den von der CSSF überwachten Instituten. Das sind rund 11 Prozent aller in Luxemburg Beschäftigten. Gegenüber dem Jahr 2013 hat sich diese Zahl um 184 Personen verkleinert.
Zu den 26 Erstbesuchen hatte die CSSF im vergangenen Jahr über 100 Kontrollen in den unterschiedlichen Instituten gemacht. Deren Gründe waren breit gefächert: Von Liquiditätsproblemen und Kreditrisiken über Geldwäsche bis zur Terrorismusfinanzierung. Im Jahr 2014 hatte die CSSF insgesamt Bußgelder in einer Höhe von 722.250 Euro verhängt.
Konsumentenschutz
In Sachen Konsumentenschutz sind bei der CSSF 637 Reklamationen eingegangen. Fast die Hälfte dieser Kundenreklamationen betrafen Probleme bei elektronischen Bezahldienstleistungen.
In diesem Jahr, voraussichtlich im Juli, wird die CSSF ihren neuen Sitz beziehen. Auf einer Gesamtfläche von 14.200 m2 können 660 Mitarbeiter ihren Aufgaben nachkommen.
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