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Aus für die Emaux de Longwy

Aus für die Emaux de Longwy

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Im Jahr der französischen Revolution gegründet, kam am vergangenen Donnerstag das vorläufige Aus für die Emaux de Longwy. Die Firma meldete Konkurs an.

Begonnen hat das Unternehmen als Steingut Hersteller, in der Tradition der belgisch-luxemburgisch-deutschen Region. Baron de Nothombs, verheiratet mit der Tochter von Pierre-Joseph Boch, Faiencier in Septfontaine in Luxemburg und in Audun le Tiche, gleichzeitig Begründer von Villeroy und Boch, übernimmt das Unternehmen im Jahre 1815. Die beiden Söhne stellen es 1870 von Steingut auf Emaille um. Eine große Zeit hat die Firma zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihren Jugendstil-Produkten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Produktion zunächst mit 250 Mitarbeitern wieder aufgenommen. Falsche Unternehmensentscheidungen und ein Mangel an künstlerischer Vielfalt – wie etwa die Aufgabe der Tisch Services in den 50er Jahren – führen Mitte der 70er Jahre zur Aufgabe der Produktion wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Sie wird unter Sequester Verwaltung gestellt. Am 13. Oktober 1977 verfügt ein Handelsgericht die Liquidierung der Firma. Zwei Pariser Kaufleute übernehmen sie und führen sie zu neuer Größe in den 80er Jahren mit neuen Künstlern, neuen Motiven und neuen Farben. Der Aufschwung wird fortgeführt von der Familie Kostka, die die Produktion modernisiert und sich neue Künstler erschließt.

Allerdings lässt die Wirtschaftlichkeit zu wünschen übrig. Das Unternehmen verschuldet sich, weist am Donnerstag eine Million Verbindlichkeiten auf. Acht der 40 Mitarbeiter, die immer noch per Hand emaillieren, stehen vor ihrer Entlassung. Arnold Kostka, der am Donnerstag den Konkursantrag stellt, will darin aber nicht den Untergang des Unternehmens sehen. Der Konkursantrag soll seiner Aussage nach den Emaux de Longwy eine neue Zukunft öffnen.